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ÄGYPTEN

02.02.2011

Eskalation in Kairo - Straßenschlachten zwischen Gegnern und Anhängern Mubaraks

Am 9. Tag der Proteste gegen den ägyptischen Staatspräsidenten Mubarak ist die Lage eskaliert. Anhänger Mubaraks und Demonstranten, die den Rücktritt des 82-jährigen Staatsoberhauptes fordern, kommt es auf dem At-Tahrir-Platz zu Schlägereien. Steine und Flaschen werden geworfen, manche gingen mit Knüppeln auf die Gegenseite los. Auch "Molotowcocktails" wurden geworfen. Manche der Anhänger Mubaraks sind kurz vor 15:00 Uhr Ortszeit (14:00 Uhr MEZ) mit Pferden und Kamelen auf den Platz geritten und reiten Anti-Mubarak-Demonstranten nieder. Die Armee ist anwesend, schreitet bislang jedoch nicht ein.

Nach Angaben des ägyptischen Gesundheitsministerius wurde bei den Auseinandersetzungen ein Soldat getötet. Wie es hieß, ist er von einer Straßenüberführung gestürzt. 600 Menschen sollen verletzt worden sein. Die Regierung in Washington drohte der ägyptischen Regierung mit der Einstellung der Wirtschaftshilfe, die 1,5 Milliarden US-Dollar beträgt, sollte sie für diese Gewalt verantwortlich sein. Vertreter der ägyptischen Opposition erklärten, unter den gewalttätigen Mubarak-Anhängern seien viele Polizisten in ziviler Kleidung gewesen. Das Innenministerium wies diese Behauptung zurück.

Ein Armeesprecher hatte am Morgen erklärt, es sei Zeit an der Zeit, die Proteste zu beenden, da die Aussagen der Demonstranten gehört worden seien.

Unterdessen wurde die Sperre des Internets, mit der die Regierung versucht hatte, die Organisierung der Demonstrationen zu verhindern, wieder aufgehoben.

Die US-Regierung und andere westliche Regierungen hielten den Druck auf den ägyptischen Präsidenten Mubarak auch nach dessen Rückzugserklärung aufrecht. Nach der Fernsehrede Mubaraks gestern Abend telefonierte der US-Präsident Barack Obama mit Mubarak und forderte einen sofortigen Machtwechsel. Dieser müsse "bedeutsam, friedlich und sofort" stattfinden. Ähnlich äußerten sich auch der französische Staatspräsident Sarkozy und der türkische Ministerpräsident Erdo?an. Mubarak hatte erklärt, er werde bei den nächsten Wahlen nicht wieder kandidieren, wolle aber zunächst im Amt bleiben. Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle forderte, eine "weitere Eskalation der Situation muss unbedingt vermieden, Schlägertrupps muss unverzüglich Einhalt geboten werden." Zuvor hatte Westerwelle mit el-Baradei telefoniert.

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