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ÄGYPTEN

11.02.2013

Kairo: Mursi und al-Azhar-Universität verurteilen Todesdrohungen gegen Oppositionsführer

Der ägyptische Präsident Muhammad Mursi verurteilte am vergangenen Freitag, den Todesaufruf von Scheich Mahmoud Shabaan, Rhetorikprofessor an der al-Azhar-Universität, gegen die Führer der Nationalen Heilsfront, Mohamed el-Baradei und Hamdin Sabahi, und ihre Mitglieder aufs Schärfste. Der Präsident rief alle nationalen Kräfte und religiösen Einrichtungen auf, sich gegen Gewaltaufrufe, die den friedlichen Weg der ägyptischen Revolution untergraben, zu stemmen.

Am Donnerstag Abend hatte der salafistische Scheich Mahmoud Shabaan auf dem Fernsehkanal al-Hafez die Nationale Heilsfront für das fortgesetzte Blutvergießen verantwortlich gemacht und die Tötung ihrer Mitglieder gefordert. Dabei nannte er el-Baradei und Hamdin Sabahi ausdrücklich.

Der Sprecher des Präsidenten, Yasser Ali, führte hierzu aus: "Die Praxis der politischen Gewalt oder deren Androhung wurde zu einer der wichtigsten Herausforderungen für die Revolutionen des arabischen Frühlings beim Aufbau der jungen Demokratien... Wir müssen uns alle zusammenschließen, das Volk und die Regierung, um die Gefahr der Volksverhetzung abzuwenden und Versuche zu unterbinden, Zwietracht und Spaltung innerhalb unseres geliebten Ägyptens zu säen."

Auch die Islamische Forschungsakademie der al-Azhar-Universität verurteilte diese Fatwa - dies ist ein islamisches Rechtsgutachten -, weil sie zu weiterem Blutvergießen und Chaos führe, und forderte die Ägypter auf, derartige Aufrufe nicht zu befolgen. Die Universität hat Shabaan mittlerweile an den Disziplinarausschuss verwiesen.

Auch Sabahi kommentierte diese Drohung auf Twitter, indem er versicherte, weiterhin friedlich für die Ziele der Revolution und ihrer Märtyrer zu kämpfen, denn "unser Glaube ist stärker als ihre Drohungen".

Die Demonstrationen gegen Polizeigewalt und die Herrschaft der Muslimbrüder wurden auch am Freitag fortgesetzt. Die Regierungsgegner skandierten "Nieder mit der Herrschaft der Muslimbrüder" und "Das Innenministerium ist genauso wie früher, Schlägertrupps, Schlägertrupps". Bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der Polizei wurden mehr als 80 Demonstranten schwer verletzt.

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