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ÄGYPTEN

03.02.2013

Al-Azhar-Universität initiiert politischen Dialog in Ägypten

Auf Initiative der Kairoer al-Azhar-Universität haben mehrere politische Gruppierungen Ägyptens Gewaltverzicht und Dialogbereitschaft vereinbart. An den Gesprächen nahmen Vertreter der Kirchen, Persönlichkeiten aus der Freiheits- und Gerechtigkeitspartei, der salafistischen an-Nur-Partei und anderer islamistischer Parteien sowie Persönlichkeiten der Nationalen Heilsfront, des größten Oppositionsbündnisses Ägyptens, darunter Mohamed el-Baradei und Hamdin Sabahi, teil. Wegen seines Deutschlandsaufenthalts konnte Ägyptens Präsident Muhammad Mursi nicht teilnehmen.

Die al-Azhar-Universität legte einen Zehn-Punkte-Plan vor. Die staatliche Tageszeitung al-Ahram fasste den Plan in vier Abschnitte zusammen: (1) "der heilige Charakter des ägyptischen Bluts", (2) die Anerkennung der Vielfalt als Grundlage der ägyptischen Gesellschaft, (3) Aufrufe an die Medien und religiösen Führer, die Gewalt zu verurteilen und zu friedlichen Protesten aufzurufen, sowie (4) die Anerkennung des Dialogs als einzigne Weg zur Lösung der Meinungsverschiedenheiten.

Es soll ein Komitee unter der Aufsicht der al-Azhar-Universität gebildet werden, das Themen für den nationalen Dialog erarbeiten soll, an dem politische und religiöse Gruppierungen und Parteien gleichermaßen ohne Vorbedingungen teilnehmen können.

Die oppositionellen Kräfte hatten bisher das Dialogangebot von Staatspräsident Mursi ausgeschlagen. El-Baradei hatte aber zu einer Dringlichkeitssitzung aufgerufen.

Die Nationale Heilsfront und die an-Nur-Partei vereinbarten ein Treffen in der Parteizentrale der Wafd-Partei am kommenden Mittwoch, auf dem gemeinsame Vorschläge erarbeitet werden sollen.

Politische Reaktionen
Das russische Außenministerium begrüßte bereits diese Vereinbarung: "Moskau begrüßt die Vereinbarungen an der Azhar-Universität und hält deren exakte Erfüllung für wichtig." Russland sei von einer friedlichen Beilegung der Kontroversen in Ägypten überzeugt.

Demonstrationen gehen weiter
Unterdessen hatten Oppositionskräfte zu neuen landesweiten Protesten aufgerufen. Bei Zusammenstößen mit der Polizei am Freitag wurden ein Demonstrant getötet und mehr als 50 verletzt. Zudem haben Jugendliche den Präsidentenpalast mit Brandsätzen beworfen.

Demonstrationen fanden auch in anderen Städten Ägyptens statt. In Port Said bezeichneten Männer in schwarzen Trauergewändern Mursi als Feind Gottes.

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