C6 MAGAZIN
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MENSCHENRECHTE

30.01.2009

Kongolesische Flüchtlinge im Sudan

Nach Mitteilungen der Vereinten Nationen wurden bei Angriffen auf das Dorf Tora im Nordosten der Orientale Provinz der Demokratischen Republik Kongo am 16. Januar mehr als 100 Personen durch Rebellen der Lord's Resistance Army (LRA) getötet. Die Übergriffe der LRA waren offenbar eine Vergeltungsmaßnahme nach Angriffen der Armee auf die Rebellen.

Präsident Joseph Kabila hatte zuvor den Streitkräften von Uganda und Ruanda erlaubt in der Demokratischen Republik Kongo Rebellen der Forces Démocratiques de la Libération du Rwanda (FDLR) und der LRA zu verfolgen. Der UN-Sonderbeauftragte für Binnenvertriebene, Walter Kälin, äußerte die Befürchtung, dass ohne Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung Angriffe auf die Rebellen zu umfangreichen Vertreibungen in der Zivilbevölkerung führen könnten.

Ein UNHCR-Team fand Flüchtlinge der Auseinandersetzungen im sudanesischen Dorf Lasu, 50 Kilometer von der Grenze der Demokratischen Republik Kongo entfernt, die meisten aus dem Dorf Aba. Gezählt wurden 680 Flüchtlinge; die Gesamtzahl der Flüchtlinge wird auf 2000 geschätzt. Flüchtlinge in der Region leben zum Teil unter freiem Himmel und werden durch das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen versorgt, da die Lebensmittelreserven in der Region zu gering sind. Dem Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) zufolge sind seit September 130.000 Menschen vetrieben worden.

Die Hohe Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Navanethem Pillay, äußerte, dass die Menschenrechtsverletzungen der LRA schockierend seien, gab aber zu bedenken, dass Maßnahmen gegen die Rebellen zu weiteren Menschenrechtsverletzungen an der Zivilbevölkerung führen könnten, die zwischen den Parteien gefangen sei. Die Militäroperationen hätten bereits die Möglichkeit der Mission de l'Organisation des Nations Unies en République Démocratique du Congo (MONUC) und anderer UN-Einrichtungen und Hilfsorganisationen die Zivilbevölkerung zu beschützen und zu versorgen beeinträchtigt.

Die Hohe Kommissarin begrüßte Vorschläge den Nationalkongress zur Verteidigung des Volkes (CNDP) wieder in die Streitkräfte der Demokratischen Republik Kongo (FARDC) zu integrieren, mahnte aber an, dass es zwingend sei, die Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen des CNDP unter der Führung von Laurent Nkunda und Bosco Ntaganda in diesem Prozess zu beachten.

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