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IRAN

30.01.2011

Iran: Todesurteil für 46-jährige Niederländerin vollstreckt

Bereits am 2. Januar 2011 wurde die Niederländerin Sahra Bahrami, die auch die iranische Staatsangehörigkeit besitzt, im Iran wegen mehrfachen Schmuggels von Kokain zum Tode verurteilt. Am 29. Januar 2011 wurde das Urteil vollstreckt, sie wurde gehängt. Der niederländische Außeminister Uri Rosenthal bezeichnete die Vollstreckung des Todesurteils als "Schandtat durch ein barbarisches Regime". Das Ministerium erklärte, die "offiziellen Kontakte zwischen Diplomaten und Amtsträgern" beider Länder seien auf Eis gelegt worden.

Bahrami war 2009 eingereist und hatte sich an den Protestaktionen gegen die umstrittene Wahl des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad beteiligt. Die Teheraner Staatsanwaltschaft beschuldigte sie "Verbrechen im Zusammenhang mit der Sicherheit", doch später wurde ihr vorgeworfen, sie sei "Mitglied eines internationalen Drogenrings" und habe den Schmuggel von Drogen aus den Niederlanden in den Iran betrieben. Im staatlichen Fernsehen hieß es, dass Ermittlungsbeamte bei einer Wohnungsdurchsuchung 450 Gramm Kokain und 420 Gramm Opium gefunden hätten. Die Ermittlungen hätten weiterhin ergeben, dass sie weitere 150 Gramm Kokain weiterverkauft habe.

Bahrami soll der Mitgliedschaft in der Royalistischen Vereinigung Irans (KAI) bezichtigt worden sein. Es wird ein politischer Prozess gegen Wahlkritiker vermutet. Nach Aussagen der in den Niederlanden lebenden Tochter Bahramis wurden die Geständnisse unter Druck und falschen Versprechungen erlangt und von Bahrami zurückgezogen.

Im Verfahren wurde sie von zwei Anwälten vertreten, die von den Niederlanden beauftragt worden waren. Die Regierung in Den Haag bestellte nach dem Bekanntwerden der Tötung der Verurteilten zunächst den iranischen Botschafter ein und verlangte Aufklärung. Der iranische Botschafter habe die Hinrichtung bestätigt. Daraufhin haben die Niederlande alle diplomatischen Kontakte mit dem Iran eingefroren. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte, man sei "zutiefst geschockt" über die Vollstreckung des Todesurteils.

Die niederländische Staatsangehörigkeit der Angeklagten wurde von der iranischen Justiz offenbar ignoriert, konsularischer Beistand verweigert. Das iranische Außenministerium bezeichnete die Aktivitäten der Niederlande als "Einmischung in innere Angelegenheiten".

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