C6 MAGAZIN
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AUSSENPOLITIK

09.10.2006

Thailändische Interims-Regierung vereidigt

20 Tage nach dem Militärputsch in Thailand, bei dem der nach einer annullierten Wahl noch amtierende Ministerpräsident Thaksin Shinawatra abgesetzt wurde, und rund eine Woche nach der Einsetzung des Ex-Generals Surayud Chulanont als Interims-Ministerpräsident wurde heute vom thailändischen König Bhumibol Adulyadej ein neues Kabinett vereidigt. Die neuen Minister wurden zuvor im Fernsehen vorgestellt.

Die neue Regierung soll, ebenso wie der Ministerpräsident, für ein Jahr im Amt bleiben. Als Termin für Neuwahlen gilt weiterhin der Oktober 2007. Dem Kabinett gehören 26 Minister an, darunter zwei Ex-Generäle, deren Ernennung in Thailand überwiegend mit Wohlwollen aufgenommen wurde. Auf Kritik stieß teilweise das recht hohe Durchschnittsalter der neuen Minister. Der jüngste Minister ist 51 Jahre alt.

Ministerpräsident Surayud Chulanont betonte, er habe sich bewusst für erfahrene Bürokraten entschieden, die sofort mit der Arbeit beginnen könnten. Auch habe er in Betracht ziehen müssen, dass die Amtszeit des Kabinetts auf ein Jahr begrenzt sei. Auf Beachtung stieß international vor allem die Wahl des neuen Finanzministers. Dieses Amt hat nun der auch international renommierte Chef der Zentralbank, Pridiyathorn Devakula, inne, der zuvor auch als möglicher Ministerpräsident gehandelt worden war. Beim Außenministerium fiel die Wahl Surayuds auf Nitya Pibulsonggram, einen in den USA wohlbekannten Diplomaten, der als Botschafter in den Vereinigten Staaten gedient hatte und zuletzt der Verhandlungsführer auf thailändischer Seite in den bilateralen Verhandlungen über ein Handelsabkommen gewesen ist.

Vertreter der im Süden wohnenden muslimischen Gemeinde begrüßten die Ernennung von Aree Wongsearaya als neuem Innenminister und seines Stellvertreters, Banyat Jansena. Beide verfügten über Kenntnisse der Problemlage im aufständischen Süden. Dem neuen Innenminister wird außerdem zugute gehalten, dass er Moslem ist und daher wisse, was getan werden müsse, um dem Süden Thailands wieder Frieden zu bringen. In diesem Sinne äußerte sich der Vorsitzende des Islamischen Komitees der thailändischen Südprovinz Yala, Abdulramae Chesae.

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