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Syrien: Regimegegner trotzen Demonstrationsverbot
Trotz einer vom syrischen Innenministerium ausgegebenen Warnung demonstrierten auch am heutigen Freitag zehntausende Syrer auf den Straßen von Damaskus, Latakia und Homs für demokratische Reformen. Parolen wie "Das Volk will den Sturz des Regimes", "Gott ist groß" und "Gott, Syrien, Freiheit und sonst nichts" wurden gerufen.
Die Demonstranten bekundeten ihre Solidarität mit den Bewohnern der im Süden gelegenen Stadt Dar'a, die als Hochburg der Protestbewegung gegen die Herrschaft des Präsidenten Baschar al-Assad gilt. Am Dienstag war die syrische Armee mit Panzern in die Stadt eingerückt. Die Grenze zu Jordanien war abgeriegelt worden. Die Armee geht in Dar'a laut Medienberichten massiv gegen Regimegegner vor. Ein Anwohner sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: "Sie schießen auf dich, sobald du das Haus verlässt." In Dar'a wurde offenbar auch am heutigen Freitag gezielt auf demonstrierende Menschen geschossen.
In der Hauptstadt Damaskus ging die Republikanischen Garde gegen die Demonstranten vor. Reuters berichtet, die Soldaten der Republikanischen Garde führen in Fahrzeugen durch die Stadt, die mit Maschinengewehren ausgerüstet seien. Soldaten in Kampfanzügen bezögen an strategischen Punkten der Stadt Stellung. Telekommunikations- und Stromleitungen von Damaskus wurden unterbrochen.
Die islamistische Muslimbruderschaft stellte sich laut Reuters in einer Erklärung erstmals öffentlich hinter die Demonstranten: "Lasst nicht zu, dass das Regime Eure Mitbürger bedrängt. [...] Stimmt ein in den Gesang für Frieden und Würde. Erlaubt nicht, dass der Tyrann euch unterjocht. Gott ist groß."
Wie Tirol online berichtet, veröffentlichte eine Gruppe von 150 Aktivisten aus Syrien sowie etwa zwei Dutzend Exil-Syrer eine Erklärung mit dem Titel "Vorschlag für einen nationalen Wandel und einen sicheren Weg zur Demokratie in Syrien" vor, in der sie sich an die regierende Baath-Partei mit Forderungen nach Respekt für die Menschenrechte und Meinungsfreiheit richten. Die Unterzeichner fordern eine neue Verfassung, eine Reform der Justizbehörden, die sie für korrupt halten und eine echte Gewaltenteilung im Staat. Verwandte Texte:
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