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Mindestens 20 Tote bei Protesten in Syrien
Mehrere zehntausend Menschen gingen am gestrigen 8. April nach dem Freitagsgebet in verschiedenen Städten Syriens auf die Straße, um für demokratische Rechte zu demonstrieren.
In Zivil gekleidete Sicherheitskräfte reagierten mit dem Einsatz von Tränengas, Gummigeschossen und scharfer Munition gegen die Demonstrationen. Augenzeugen berichteten über zivil gekleidete Scharfschützen, die die Demonstranten von Dächern aus unter Beschuss genommen hätten. Ein Schwerpunkt der demokratischen Proteste gegen das Regime des Staatspräsidenten Baschar al-Assad war die im Süden gelegene Stadt Dar'a, wo 3.000 Menschen demonstrierten. Allein in Dar'a sollen 13 Menschen von Scharfschützen getötet worden sein. Ammar Kurabi, Vorsitzender der nationalen Organisation für Menschenrechte in Syrien, geht sogar von 17 Getöteten aus. Unter Berufung auf einen ungenannt bleibenden Menschenrechtsaktivisten berichtet AFP, die Demonstranten in Dar'a hätten den Sitz der regierenden Baath-Partei in Brand gesetzt.
Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana gibt unter Berufung auf "eine Quelle im Innenministerium" an, in Dar'a seien 19 Sicherheitskräfte getötet und 75 weitere verletzt worden. Die Sicherheitskräfte hätten hingegen die Anweisung erhalten, keine Schusswaffen zu tragen.
In Homs und Harasta soll es laut Agenturmeldungen ebenfalls zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen sein. Laut Sana soll es in diesen beiden Orten hunderte Verletzten gegeben haben, darunter sechs Angehörige von Sicherheitskräften.
Aus der Hauptstadt berichtet Reuters unter Berufung auf einen Augenzeugen, Polizisten hätten Sunniten beim Verlassen einer Moschee mit Gummiknüppeln niedergeschlagen. Die Sicherheitskräfte seien zivil gekleidet gewesen. Der Staatspräsident gehört der religiösen Minderheit der Alawiten an, der auch viele Mitglieder der politischen und militärischen Elite Syriens angehören.
Aus dem Osten des Landes berichtet Reuters, mehrere Tausend Kurden seien gegen die herrschende Baath-Partei des Präsidenten auf die Straße gegangen. Zwischen zehn und fünfzehn Prozent der 20 Millionen Einwohner Syriens sind Kurden.
Menschenrechtsaktivisten riefen in Syrien über soziale Netzwerke dazu auf, künftig täglich gegen das Regime al-Assads zu demonstrieren. Verwandte Texte:
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