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Thomas Strobl gewinnt Kampfabstimmung um Vorsitz der Südwest-CDU
Die Delegierten eines Parteitags der baden-württembergischen CDU haben den bisherigen Generalsekretär Thomas Strobl zum neuen Parteivorsitzenden gewählt. Er gewann mit 63,5 Prozent relativ knapp gegen seinen Gegenkandidaten, MdL Winfried Mack.
Es hat sich um die erste Vorsitzendenwahl mit mehr als einem Kandidaten in der Geschichte der Landespartei gehandelt. Die CDU hatte in dem 1952 gebildeten Bundesland die Landespolitik stets dominiert und stellte seit 1953 auch ununterbrochen den Ministerpräsidenten, bis sie im Frühjahr 2011 erstmals bei einer Landtagswahl in die Opposition gewählt wurde. Seither stellen die Grünen den Ministerpräsidenten und stützen sich im Landtag auf eine Koalition mit der SPD, welche in der Vergangenheit bereits mehrfach auch Juniorpartner der CDU war.
Neben dem Parteivorsitzenden und dem Fraktionsvorsitzenden soll es zunächst kein drittes innerparteiliches Machtzentrum mehr geben; die Parteitagsdelegierten haben auf die Wahl eines Generalsekretärs verzichtet.
Lagerpolitische Analyse
Nach der Ansicht einiger Beobachter gibt es in der baden-württembergischen CDU zwei Lager, die sich allerdings nicht programmatisch voneinander unterscheiden. Thomas Strobl wird einem Lager um seinen Schwiegervater, den Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, dem Vorsitzenden der Landtagsfraktion Peter Hauk und dem ehemaligen Ministerpräsidenten und jetzigen Kommissar der Europäischen Union für Energiepolitik Günther Oettinger zugerechnet. Der unterlegene Winfried Mack hingegen gilt als Angehöriger eines Lagers um die ehemaligen Ministerpräsidenten Stefan Mappus und Erwin Teufel, dem auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan und der Unionsfraktionsvorsitzende Wolfang Kauder zugerechnet werden.
Indem nun neben Peter Hauk als Fraktionsvorsitzendem mit Thomas Strobl ein weiterer Vertreter des Schäuble-Oettinger-Lagers eine der beiden Schlüsselpositionen in Stuttgart für sich gewinnen konnte, scheint es im Nachhall der von der verlorenen Landtagswahl markierten Zäsur zunächst lagerpolitisch einen klaren Sieger zu geben. Dies könnte insofern auch bundespolitisch von Bedeutung sein, als dass Volker Kauder als Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU in Berlin nunmehr zumindest nach außen nicht mehr über eine überzeugende Hausmacht zu verfügen scheint.
Das Vorhandensein solcher Lager wird allerdings von ihren angeblichen Protagonisten stets bestritten. Verwandte Texte:
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