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Abrissarbeiten für neuen Stuttgarter Bahnhof beginnen unter Protest
Am Mittwoch haben trotz anhaltenden Bürgerprotests Abrissarbeiten an den Seitenflügeln des Stuttgarter Hauptbahnhofs zur Verwirklichung des Projekts Stuttgart 21 begonnen, in dem der bisherige Kopfbahnhof zum Teil abgerissen und in einen unterirdischen Durchgangsbahnhof umgewandelt werden soll.
Die von verschiedenen Umweltgruppen getragenen Gegeninitiative Kopfbahnhof 21 (K21), die gegen das Projekt und für eine Modernisierung des bisherigen Kopfbahnhofs eintritt, zeigte sich empört über den Beginn der Abrissarbeiten angesichts des "imposanten Bürgerprotestes und der immer neuen Skandale und Kritiken." Am 7. August hatten mehr als 16.000 Menschen gegen das Projekt demonstriert. Der Abriss werde jedoch nicht dazu führen, "dass der enorme Widerstand gegen Stuttgart 21 - der immer größer Kreise zieht - in sich zusammenfallen wird, im Gegenteil, er wird ihn anheizen." Am gestrigen Freitag haben dann erneut mehr als 30.000 Menschen gegen Stuttgart 21 demonstriert und eine Menschenkette um den Landtag gebildet.
Wie der Verkehrsclub Deutschland, der Teil der Initiative K21 ist, erläuterte, fehle dem Projekt Stuttgart 21 sowohl der verkehrliche, als auch der volkswirtschaftliche Nutzen. Grund hierfür sei die Steigerung der Baukosten um 40 Prozent auf mindestens sieben Milliarden Euro, die an anderer Stelle sinnvoller zur Beseitigung von Engpässen eingesetzt werden könnten.
Vor kurzem hatte der Architekt Frei Otto, der ursprünglich am Entwurf des neuen Durchgangsbahnhofs beteiligt war, gegenüber dem "Stern" seine Sicherheitsbedenken, wegen derer er aus dem Projekt ausgestiegen war, erneut bekräftigt und davor gewarnt, dass aufgrund der geologischen Situation ein Wassereinbruch mit Gefahr für Menschenleben nicht auszuschließen sei.
Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm und der beauftragte Ingenieur Werner Sobek wiesen die Vorwürfe von Otto als fachlich nicht fundiert zurück. Es seien in Stuttgart auch schon andere Tunnel gebaut worden, ohne dass etwas passiert sei. Das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm schätzte die Dauer für den Rückbau des Gebäudeteils auf zwei bis drei Monate und appellierte an alle, die Bauarbeiten nicht zu erschweren. Nach Ansicht des Bahnprojekts nütze Stuttgart 21 zusammen mit der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm ganz Baden-Württemberg. Das Verkehrsangebot könne ausgeweitet werden und Fahrzeiten würden verkürzt. Verwandte Texte:
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