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PAKISTAN

12.10.2012

Pakistan: Taliban verüben Mordanschlag auf 14-jähriges Mädchen

Am Dienstag wurde ein Mordanschlag auf die 14-jährige Malala Yousafzai (Bild) im Swat-Tal verübt. Dem Mädchen wurde in den Kopf und in den Nacken geschossen, sie schwebt in Lebensgefahr. Taliban haben sich zu dem Anschlag bekannt. Malala Yousafzai ist eine Ikone des Widerstands gegen die Taliban in Pakistan. Bereits als Elfjährige führte sie für die BBC ein Blogtagebuch in dem sie die Herrschaft der Taliban dem pakistanischen Swat-Tal, in dem sie lebte, aus ihrer Sicht beschrieb. Sie setzt sich unter anderem für den Zugang von Mädchen zur Bildung ein. Für ihr Engagement erhielt sie bereits eine Auszeichnung der Regierung.

Die Taliban hatten ein Überfall-Kommando geschickt, dieses schlug zu als das Mädchen nach der Schule in einen Bus einstieg. Durch Schüsse, die sie in den Kopf und Nacken trafen, wurde sie lebensgefährlich verletzt. In einem Militär-Krankenhaus in der Provinzstadt Peschawar wurde eine Kugel aus dem Nacken entfernt. Jetzt kämpft man um das junge Leben von Malala Yousafzai. Innenminister Rehman Malik hat sie im Krankenhaus besucht, er berichtet von ersten Fortschritten bei der Behandlung. General Ashfaq Parvez Kayani von den Streitkräften Pakistans erklärte, das Militär werde sich den Terroristen nicht beugen. Malala sei ein Symbol des Mutes und der Hoffnung, was die Taliban nicht verstanden hätten. Aussenministerin Hina Rabbani Khar äußerte sich zu dem Anschlag: "Malala Yousufzai ist ein Vorbild für ganz Pakistan, und wir sollten vereint stehen, um gegen die Elemente anzugehen, die die 14-Jährige angegriffen haben". Nach dem Anschlag kam es zu Protesten auf den Straßen, Wut und Empörung über Mordanschlag kamen zum Ausdruck.

Die in dem Fall des Mordanschlags gezeigten Empörung von pakistanischen Politikern steht die allgemeine Verwicklung des Geheimdienstes Inter-Services Intelligence (ISI) mit den Taliban gegenüber. Anfang des Jahres nahm die British Broadcasting Corporation (BBC) in einen geheimen Nato-Bericht Einsicht. Nach dem Bericht sei die Regierung über den Geheimdienst ISI nach wie vor mit den Aufständischen "eng verknüpft". Grundlage des Berichts sind 27.000 Verhöre von 4.000 Taliban-Kämpfern und Al-Kaida-Mitgliedern. Der französische Geheimdienste war vorher schon auf entsprechende Ergebnisse gekommen.

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