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"Tag des Zorns" im Jemen: friedliche Massenproteste für Rücktritt des Präsidenten
Zehntausende Menschen demonstrierten heute in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa für den Sturz des "ungerechten Regimes". Verschiedene oppositionelle Gruppierungen hatten in Anlehnung an die Demonstration in Ägypten vom 29. Januar zu einem "Tag des Zorns" aufgerufen. Ursprünglich war die Demonstration auf dem zentralen Platz der Hauptstadt geplant, der den gleichen Namen trägt wie der Platz, auf dem in Ägypten für den Sturz des Präsidenten demonstriert wurde: Tahrir-Platz. Diesen Platz hatten jedoch am frühen Morgen Unterstützer des Präsidenten, die nach Aussage von Augenzeugen mit Bussen zum Kundgebungsplatz gefahren worden waren und sich hier zu einer Gegendemonstration eingefunden hatten, besetzt. Die Demonstranten mussten daher zur Universität von Sanaa ausweichen. Zu Zusammenstößen zwischen beiden Gruppierungen kam es nicht.
Nach Angaben des Veranstalters waren 100.000 Menschen dem Aufruf gefolgt. Die Polizei griff nicht ein. Die Demonstration verlief weitgehend friedlich.
Präsident Ali Abdullah Salih ist seit 33 Jahren an der Macht. Gestern hatte er erklärt, nicht wieder kandidieren zu wollen. Auch eine Nachfolge seines Sohnes in diesem Amt schloss er aus. Eine für April geplante Parlamentswahl soll verschoben werden. Für eine Übergangszeit soll eine Regierung der nationalen Einheit gebildet werden.
Politische Beobachter halten eine weitere Destabilisierung des Landes für möglich, das schon jetzt durch widerstreitende politische Interessen zerrissen ist. Im Süden dominieren Separatisten, die das Land spalten wollen. Im Westen des Landes residiert das Terrornetzwerk al-Qaida. Der Norden des Landes ist ebenfalls instabil, hier führten schiitische Rebellen einen jahrelangen Bürgerkrieg gegen die Zentralmacht in Sanaa.
Im Jemen verfügt mehr als die Hälfte der 23 Millionen Einwohner über ein Einkommen, das unter der Armutsgrenze liegt. Viele Einwohner sind rauschgiftabhängig. Die Alltagsdroge Khat ist weit verbreitet. Am frühen Nachmittag, nach dem Ende der Demonstranten, setzten sich viele Demonstranten - unabhängig von ihrer politischen Orientierung - gemütlich in eine Straßenecke und gaben sich dem Kath-Genuss hin. Verwandte Texte:
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