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JAPAN

16.04.2011

Fukushima: Erhöhte Strahlung im Meerwasser

Die gemessenen Strahlenwerte im Meerwasser in der Nähe des havarierten Kernkraftwerks Fukushima I in Japan stiegen am Samstag auf Rekordwerte. Die Menge des radioaktiven Isotops Jod 131 stieg am Freitag nach Angaben der japanischen Regierung auf das 6.500-fache des zulässigen Höchstwerts. Da Jod 131 nur eine Halbwertszeit von acht Tagen hat, könnte die hohe Jod-Konzentration auf ein neues Strahlenleck hindeuten, sagte der Sprecher der japanischen Atomsicherheitsbehörde, Hidehiko Nishiyama.

Ob das neue Leck mit einem erneuten Erdbeben vor der japanischen Küste in Zusammenhang steht, das am Samstag stattfand, ist unklar. Das Beben der Stufe 5,9 führte - soweit bekannt - nicht zu weiteren Schäden. Auch ein Tsunami-Risiko bestand offenbar nicht.

In einer Probe vom Samstag wurden auch für die radioaktiven Cäsium-Isotope Cäsium 134 und Cäsium 137 erhöhte Werte mitgeteilt. Die Konzentration überschritt den zulässigen Grenzwert um das Vierfache. Laut Nishiyama könnte die erhöhte Cäsium-Konzentration mit der Installation von Stahlplatten zusammenhängen, die eingesetzt worden waren, um zu verhindern, dass radioaktiv verseuchtes Wasser aus dem Kernkraftwerk unkontrolliert ins Meer abfließt. Bei den Bauarbeiten könnten radioaktive Staubpartikel vom Untergrund des Kernkraftwerks aufgewirbelt worden sein.

Um eine weitere Kontaminierung des Meerwassers mit strahlenden Emissionen des Kernkraftwerks zu verhindern, verfolgt der KKW-Betreiber TEPCO eine neue Strategie. Arbeiter versuchen mit dem Mineral Zeolith radioaktiv verseuchtes Wasser zu binden. Der Mineralstoff wird in Sandsäcke gefüllt und in der Nähe der Ansaugrohre für den Reaktor 1 im Meer deponiert. Zum Einsatz kamen drei jeweils 100 Kilogramm schwere mit dem Mineral gefüllte Sandsäcke. Radioaktives Cäsium im Meerwasser soll auf diese Weise gebunden werden. Auch die Installation von Stahlplatten wird fortgesetzt, um den Abfluss von radioaktivem Wasser in den Pazifischen Ozean zu verhindern.

Nach dem verheerenden Tsunami am 11. März des Jahres waren die Kühlsysteme in dem Kernkraftwerk ausgefallen. Um eine Kernschmelze zu verhindern, waren große Wassermengen auf den Reaktor gesprüht worden. Das dadurch kontaminierte Wasser sammelte sich um den Reaktor in Auffangbehältern. Am 4. April hatte der Betreiber TEPCO damit begonnen, Teile des verstrahlten Wassers in den Pazifik abzulassen.

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