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AFRIKA

17.01.2013

Frankreich interveniert gegen Islamisten in Mali

Französische Truppen gehen seit dem vergangenen Freitag (11.01.2013) in Mali gegen Islamisten vor. Die Intervention erfolgte auf Ersuchen der malischen Staatsführung. Französische Kampfflugzeuge flogen Luftangriffe auf die Städte Gao im Norden und Kidal im Osten des westafrikanischen Staates, die von den Rebellen gehalten werden. Über das Wochenende hatten französische Einheiten die Islamisten aus Konna verdrängt, doch starteten diese inzwischen eine Gegenoffensive und nahmen die von der regulären malischen Armee verteidigte Stadt Diabali ein. Die Stadt, die 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bamako liegt, hat strategische Bedeutung.

Abu Dardar, der Sprecher der Bewegung für Einheit und Dschihad in Westafrika (MUJAO) hat Frankreich Konsequenzen angedroht. "Wir werden Frankreich ins Herz treffen - überall, in Bamako, in Afrika und in Europa", sagte Dardar. Die MUJAO ist eine von mehreren Organisationen, die im Nordosten des Landes gegen die Zentralregierung kämpfen.

EU und NATO wollen sich nicht militärisch an der Intervention beteiligen, begrüßten allerdings die französische Initiative. Frankreich will eine rasche Stationierung von 3300 Soldaten aus den ECOWAS-Staaten. Diese Stationierung hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen bereits im Dezember genehmigt; die Entsendung der Truppen war bislang jedoch erst für September 2013 geplant.

Unterdessen sind zahlreiche Bewohner aus der umkämpften Region geflüchtet. Das Büro des UN-Flüchtlingshochkommissars (UNHCR) sagte, dass tausende von Maliern Binnenflüchtlinge oder in Nachbarländer geflüchtet seien. Besonders die humanitäre Situation in der zentral gelegenen Region Mopti verschlechtere sich aufgrund der Kämpfe rasch. Das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) schätzt, dass seit dem Beginn der französischen Intervention mehr als 30.000 Menschen geflüchtet sind, insgesamt seien in Mali rund 230.000 Menschen auf der Flucht.

"Diese erneuten Kämpfe, speziell im Zentrum und im Norden Malis, kommen zu einem Zeitpunkt, an dem geschätzte 4,2 Millionen Malier auf humanitäre Hilfe angewiesen sind", sagte OCHA-Sprecher Jens Lærke. "Dies schließt... hunderttausende schlechternährter Kinder ein." Im vergangenen Jahr versorgte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen rund 1,2 Millionen Menschen in dem Land, mehr als eine Viertel Million davon in dem von Islamisten kontrollierten Norden.

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