Das
Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung (SLA) ist eine zentrale technische Dienststelle der Agrarverwaltung in Niedersachsen. Das Land zahlt so Agrarsubventionen in einer Höhe von 1 Mrd. Euro jährlich. Leiter des in Hannover angesiedelten Servicezentrums ist Jens Mennecke. Das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) hat direkte Zugriffsrechte.
Geschichte
Das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung soll eine Infrastruktur durch IT-Services gewährleisten. Durch das Wirken des SLA soll die Vergabe und Auszahlung von 1 Mrd. EUR jährlich an Fördergeldern an den ländlichen Raum und die Landwirtschaft in Niedersachsen ermöglicht werden.
Als die Behörden für Geoinformation, Landentwicklung und Liegenschaften (GLL) im Rahmen der Verwaltungsreform zum 1. Januar 2005 gebildet wurden, hat die Niedersächsische Landesregierung die dem damaligen Amt für Agrarstruktur Hannover zugeordneten landesweiten Aufgaben (IT-Aufgaben und Controlling für die staatliche Agrarverwaltung) als "Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung" der GLL Hannover angegliedert. Dem Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) wurde ein direktes, unmittelbares Zugriffsrecht auf diesen nicht in die GLL integrierten Teil zugestanden, da die Arbeitsbelastung des SLA durch die vielfältigen neuen Aufgaben im Rahmen der Umsetzung der EU-Agrarreform ein stärkeres Steuern und Koordinieren direkt durch das Ministerium erforderlich machten. Im Zuge einer Reform wurde die GLL 2011 in das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung (LGLN) überführt. Seit diesem Zeitpunkt fungierte das SLA als eigenständiger Geschäftsbereich 5 innerhalb des Landesamtes.
Leitung
Zu diesem Zweck wurde ein Bediensteter des ML als Koordinator für diesen Behördenteil eingesetzt. Organisatorisch ist dieser Koordinator als Referent im ML angesiedelt, hat seinen Dienstsitz aber direkt im SLA. Insofern handelt es sich um eine von den üblichen Organisationsformen der Landesverwaltung abweichende Konstellation. Die organisatorischen, haushaltsrechtlichen und personalrechtlichen Befugnisse des Leiters der GLL Hannover gegenüber dem Servicezentrum werden durch das direkte Zugriffsrecht des ML beschränkt und durch den Koordinator des SLA wahrgenommen. Der Koordinator hat somit faktisch die Aufgaben eines Leiters einer Dienststelle. Diese Funktion wird von Jens Mennecke ausgeübt.
Aufgaben
Das Servicezentrum ist ein IT-Dienstleister, der das Bindeglied zwischen Fachministerium und den Dienststellen der Fachverwaltung (Ämter für Landentwicklung in den GLL) und der landwirtschaftlichen Selbstverwaltung (Landwirtschaftskammer Niedersachsen) in Niedersachsen darstellen soll. In dezernatsübergreifenden Projektgruppen nimmt es Softwareentwicklungsaufgaben wahr. Das Systemmanagement für die zentrale IT-Umgebung, Hotlines bezüglich der Fachanwendungen, die Schulung der Anwender und deren technische Betreuung gehören auch zu den Aufgaben. Für die Ämter für Landentwicklung bereitet das SLA die Flurbereinigungsdaten zum Zweck der Katasterberichtigung auf und nimmt andere Vorleistungen zu Geschäftsprozessen in Bodenordungsverfahren wahr. Die Nutzung von Geodaten im Bereich Agrarförderung unterstützt das Haus durch die Weiterentwicklung und Pflege des GIS-basierten Referenzsystems (Digitale Feldblockkarte Niedersachsens).
Mit den Programmen des SLA werden jährlich etwa 1 Mrd. Euro an Fördergeldern für die Auszahlung an rund 55.000 landwirtschaftliche Betriebe vorbereitet. Viele Arbeitsprozesse werden daher elektronisch gesteuert und große Mengen von Informationen digital gespeichert und verarbeitet. Zunächst werden konzeptionelle Vorgaben für die Programmierung im Rahmen von DV-Projekten zur landeseinheitlichen Abwicklung landwirtschaftlicher oder agrarstruktureller Fördermaßnahmen erarbeitet und umgesetzt. Für die Dienststellen werden Workshops, Schulungen und Dokumentationen sowie ein Anwender-Support durchgeführt. Weitere Aufgaben sind das Erstellen und Versenden der Antragsunterlagen und die Anfertigung von Statistiken.
Die Abwicklung von Flurbereinigungsprojekte wird durch den Einsatz von Softwarekomponenten im Bereich der technischen und planerischen Bearbeitung unterstützt. Seit Anfang der 1980er Jahre wird zu diesem Zweck auch GIS-Software genutzt.
Interne Organisation
Das SLA beschäftigt in fünf Dezernaten und einer Stabstelle rund 130 Mitarbeiter verschiedener Fachrichtungen. Als Gremium für die hausweit übergreifende Steuerung von Projekten und Verfahren verfügt das SLA über ein Projektsteuerungsteam (PST). Dieses Gremium verschafft sich einen Überblick über die Planungs- und Abarbeitungsstände der Projekte und greift gegebenenfalls steuernd ein. Die Auflösung des LGLN in seiner bisherigen Form führte zur Verselbstständigung des SLA. Seit dem 1. Juli 2014 wird es als eine eigenständige Behörde geführt.
IT-Sicherheit
Das Servicezentrum Landentwicklung und Agrarförderung hat im November 2006 als erste "Behörde" bundesweit ein Testat zur IT-Sicherheit des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) bekommen. Im Jahr 2011 erhielt das SLA das ISO 27001-Zertifikat vom BSI.