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RECHT

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De-oraita und de-rabbanan

Bei de-oraita und de-rabbanan (aramäisch ???????????? ???????????; ) handelt es sich um eine grundlegende Unterscheidung der jüdischen Rechtsphilosophie.

Beschreibung

Ein Prinzip in der jüdischen Rechtsphilosophie und -theorie ist die Unterscheidung von Gesetzen, Vorschriften und Verordnungen (Halachot und Taqqanot) in solche, die direkt göttlichen Ursprungs sind (de-oraita, aramäisch: ??????????‏ oder mi-de-oraita aramäisch ???????????????‎, , dt.: aus der Tora), und die anderen, die der späteren Diskussion der Gegenstände durch Rabbiner und Rechtsgelehrte entspringen (de-rabbaban aramäisch:???????????‏ oder mi-de-rabbanan aramäisch: ?????????????‎, , dt. von den Rabbinern). Die Unterscheidung ist dabei häufig nicht einfach, da unter de-oraita nicht nur die in der Tora schriftlich fixierten Vorschriften gezählt werden, sondern auch diejenigen, die mit Hilfe der Auslegung (Mi-drasch, ) aus dem Text gewonnen werden können, sowie die der mündlichen Überlieferung zugerechneten Gesetze von Moses am Sinai ( - Halacha le-Mosche mi-Sinai).

Dabei kann es vorkommen, dass ein scheinbar einheitlicher Text wie das jüdische Tischgebet (Birkat ha-Mason, ) sowohl de-oraita als auch de-rabbanan ist: Während die ersten drei Segenssprüche biblischen Ursprungs sind, ist der vierte aus der Zeit nach der Zerstörung des zweiten Tempels zu datieren und somit rabbinischen Ursprungs, also de-rabbanan.

Ein anderes Beispiel ist die in den jüdischen Speisegeboten formulierte Trennung in fleischige, milchige und neutrale Speisen sowie das Verbot, Fleisch in Milch zu kochen. Der zugrunde liegende Satz ("Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch." ) ist biblischen Ursprungs, die Trennung somit de-oraita, auch wenn eine Reihe von Spezifikationen und Auslegungen von späteren Rechtsgelehrten stammt.

Literatur

  • Yitzhak Goldfine: Einführung in das jüdische Recht. Eine historische und analytische Untersuchung des jüdischen Rechts und seiner Institutionen. Beiheft 2 zur Zeitschrift Verfassung und Recht in Übersee, Hrsg.: Hamburger Gesellschaft für Völkerrecht und Auswärtige Politik, Hamburg 1973, .

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