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RAUMFAHRT

22.04.2010

Indiens Raumfahrt zwischen Rückschlägen und Visionen

Die indische Raumfahrt steht am Scheideweg: Eine 164 Meter große indische Trägerrakete mit der Bezeichnung "GSLV-D3" (das Kürzel steht für "Geosynchronous Satellite Launch Vehicle") ist am 15. April bei ihrem sechsten Flug - erstmals mit einem in Indien entwickelten kyrogenen Triebwerk in der dritten Stufe - abgestürzt. Dies teilte S. Satish, der Direktor der indischen Weltraumbehörde ISRO mit.

Die Rakete startete von einem indischen Weltraumbahnhof auf der Insel Sriharikota um 6.57 Uhr MESZ. Neben dem Raketenträger ging auch ein 2.200 Kilogramm schwerer Testsatellit verloren. Insgesamt beträgt der Verlust 74 Millionen US-Dollar. Als Ursache vermuteten die Experten zunächst ein nicht zündendes kyrogenes Triebwerk. Später jedoch stellte sich heraus, dass die beiden Antriebsmotoren zumindest einen Zündungsimpuls bekommen hatten, jedoch arbeiteten sie nicht mit der notwendigen Kraft. Die Rakete verlor daher nach Abtrennen der zweiten Stufe an Höhe und stürzte später in den Indischen Ozean. Nun wollen die Ingenieure erst einmal eine genaue Fehleranalyse durchführen. Innerhalb eines Jahres soll dann ein zweiter Versuch eines Raketenstarts erfolgen.

Der Testflug war für die indische Raumfahrt von enormer Wichtigkeit. Es sollten nicht nur eigene Satelliten in den Weltraum transportiert werden, auch plant das Land eine bemannte Raumfahrt, wobei der abgestürzte Raketentyp die logistsiche Basis bildet. Bisher flog die GSLV-Trägerrakete zwar schon mit einer kyrogenen dritten Stufe, diese wurde jedoch in Russland hergestellt. Das russische Triebwerk galt jedoch als nicht sehr zuverlässig und wurde für zwei Pannen in den Jahren 2001 und 2007 verantwortlicht gemacht. Damals erreichten die Satelliten nicht die vorausberechnete Bahn. Zwei Tage vor dem Fehlschlag gab Dr. K. Radhakrishnan von der ISRO bekannt, dass 2017 eine Start von bemannten Trägerraketen geplant sei. An Bord sollen sich dann zwei indische Astronauten befinden, in das Programm sollen drei Millarden US-Dollar investiert werden. Erste Gespräche dazu wurden bereits im jahr 2006 geführt, damals befürchteten die Wissenschaftler, im internationalen technologsichen Wettrennen bei der bemannten Raumfahrt abgehängt zu werden.

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