"Ein Land ohne Visionen hat eine Jugend ohne Perspektive"

Einer der Top-Manager der NASA, der deutschstämmige Prof. Jesco Frhr. v. Puttkamer, fordert die deutschen Politiker auf, sich mehr für die Weltraumforschung zu engagieren. In einem in der aktuellen Ausgabe des Wissensmagazins P.M. veröffentlichten Grundsatzreferat zum Thema "Der Traum von einer besseren Zukunft" sagt der Program Manager (International Space Station) der amerikanischen Weltraumbehörde: "Unsere Zivilisation ist zu einem erheblichen Teil die Summe aller vorhergegangenen Träume, wahr geworden aus den Anstrengungen unserer Vorväter und -mütter. Ohne Träume und ohne den Willen, diese Visionen Wirklichkeit werden zu lassen, sähe es um die Zukunft der Menschheit kärglich aus. Wir schulden unseren Nachkommen diese Visions-Umsetzung, weil wir sie unseren Vorfahren verdanken; es ist eine moralische Pflicht."

Nach Meinung des Wissenschaftlers ist die Erforschung des Weltalls "ein gesellschaftskultureller Wandlungs- und Wachstumsprozess, der dem Gemeinwesen künftige Potenziale erschließt" und deshalb als Kulturaufgabe wichtig ist. Die Notwendigkeit für den Schritt ins All werde immer noch von zu wenigen erkannt. V. Puttkamer: "Bei der in Deutschland traditionellen, mittlerweile verkrusteten Durchstaatlichung von Wissenschaft und Forschung, in der Hand von Politikern, denen kurzfristige Wählerwünsche vorrangig sind, können die Folgen nicht verwundern: für den Staat Visionsarmut und Zielverlust, für den Bürger Politikverdrossenheit." Die Jugend komme in dieser Atmosphäre zu kurz. "Ein Land ohne Visionen hat eine Jugend ohne Perspektiven", so v.Puttkamer, "und mit einer Jugend ohne solche Perspektiven hat ein Land keine lebensfördernde Zukunft." (Original Pressetext)