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NATURKATASTROPHE | 05.09.2005 |
New Orleans: Immer noch mehr als 1.000 Hilferufe täglich
Trotz der angeordneten Evakuierung von New Orleans wegen des Hurrikans ?Katrina? sind die Rettungskräfte ? eine Woche nach dem verheerenden Sturm ? weiter damit beschäftigt, vom Wasser eingeschlossene Bewohner aus Notsituationen zu retten. Die Polizei erhält täglich immer noch über 1.000 Hilferufe aus der überschwemmten Stadt.
In der Stadt bekommen Nationalgarde und Polizei die Lage langsam wieder unter Kontrolle. In Teilen der Stadt konnte die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Armee-Pioniereinheiten begannen inzwischen mit dem Abpumpen des Wassers. Es werde aber noch drei Monate dauern, bis die Stadt wieder bewohnbar sei, sagte ein Armeesprecher.
Die Suche nach Überlebenden und Vermissten geht inzwischen weiter. Bisher gibt es keine offiziellen Angaben über die Zahl der Opfer des Hurrikans und der anschließenden Überflutung der Stadt New Orleans. Heimatschutzminister Michael Chertoff bereitete die Öffentlichkeit auf grausige Bilder im Zuge der Bergungsarbeiten vor: ?Wenn wir das Wasser aus New Orleans pumpen, werden wir Menschen finden, die in ihren Häusern gestorben sind, die von den Fluten eingeschlossen wurden. Menschen, deren Überreste wir in den Straßen finden werden.? Nach Meinung Chertoffs wird die Suche nach den Opfern in der überfluteten Stadt sehr beschwerlich sein: ?Wir müssen von Haus zu Haus gehen in dieser Stadt.?
Die politische Diskussion über Verantwortlichkeiten für die schleppend angelaufenen Hilfsmaßnahmen ging auch heute weiter. Der Präsident einer Kirchengemeinde in der Nähe von Orleans sagte im US-Fernsehen: ?Wir sind von unserem eigenen Land im Stich gelassen worden.? Präsident George W. Bush kündigte für Montag einen weiteren Besuch in der Krisenregion an. Auch die Außenministerin Condoleezza Rice besuchte heute die Region. Dabei trat sie dem Vorwurf entgegen, Hilfeleistungen seien aus rassistischen Gründen unterblieben. Einige afro-amerikanische Politiker hatten den Vorwurf erhoben, die Hilfe wäre schneller gewährt worden, wenn es sich bei den Opfern um reiche Weiße gehandelt hätte.
Die Aufnahmekapazitäten der Nachbarstaaten für die Unterbringung von Flutopfern stößt inzwischen an Grenzen. Der texanische Gouverneur Rick Perry schlug vor, einen Teil der in Texas untergebrachten Menschen aus der Krisenregion in andere Bundesstaaten zu verlagern. In Texas wurden etwa 139.000 Menschen aus den überfluteten Gebieten Louisianas in öffentlichen Unterkünften aufgenommen. Weitere 100.000 wurden in Hotels untergebracht. Verwandte Texte:
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