Mehrere Dutzend Menschen sind in Uganda in Erdrutschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der ugandischen Zeitung "Daily Monitor" sollen 43 Personen gestorben sein, doch andere Berichte nennen niedrigere Zahlen. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, dass die Erdrutsche vom 8. August am Vulkan Mount Elgon möglicherweise mehr als 50 Opfer gefordert haben. Die Erdrutsche in dem Gebiet an der Grenze zwischen Uganda und seinem östlichen Nachbarland Kenia waren durch andauernden Regen ausgelöst worden.
Von den Erdrutschen im Bezirk Bulambuli waren sieben Dörfer betroffen, Mabono, Kigewa, Lunkungu, Bamwidyeki, Kamwenyi und Kimuli im Unterbezirk Sisiyi sowie Gombe and Nalusato im Unterbezirk Buluganya. Dabei wurde auch eine Verbindungsstraße in Gibuzale unterbrochen, sodass mehrere Ortschaften nicht mehr erreichbar waren. Viele der Opfer wurden im Schlaf überrascht, als ihre Häuser von den Erdmassen verschüttet wurden.
Ein weiterer Erdrutsch ereignete sich in Chemanganga im benachbarten Distrikt Kapchorwa. Hier wurde ein 12 Jahre alter Junge getötet, der eine Herde hütete. Er und das grasende Vieh wurden von den Erdmassen verschüttet. Die Erdrutsche beschädigten oder vernichteten die Ernte auf mehreren hundert Hektar Ackerland, auf dem vor allem Süßkartoffeln, Mais und Gemüse angebaut wurden. Das Ausmaß des getöteten Bestandes an Vieh und Geflügel ist unbekannt.
Agnes Mukoya vom roten Kreuz in Sironko sagte, dass einige Verletzte in das Krankenhaus in Mbale gebracht wurden. Suchmannschaften wurden durch weitere Erdrutsche der Gefahr ausgesetzt, verschüttet zu werden. Für die Überlebenden bestehe das Risiko der Erkrankung an Seuchen, teilte Akusa Wanyira von der Verwaltung des Unterbezirkes Namisuni mit. Außerdem fehle es an Nahrungsmitteln, Unterkunft und Medizin. Sie appellierte an die Regierung, die Bewohner schnellstmöglich umzusiedeln.
In der Region war es bereits im März 2010 zu einem Erdrutsch gekommen, durch den 358 Personen getötet wurden. Rund zehntausend wurden damals obdachlos. Es ist nicht ganz klar, worin die Gründe für diese Erdrutsche liegen, doch dürfte das Zusammenwirken von Regenfällen, Waldrodung und extensiver Nutzung der fragilen Vulkanböden aufgrund starken Bevölkerungswachstums mitverantwortlich für diese Katastrophen sein.
Experten haben im letzten Jahr vor einem 40 Kilometer langen Bruch an der Flanke des Mount Elgon gewarnt, wodurch etwa 8000 Bewohner des Distriktes Manafwa gefährdet seien.
Die Regierung teilte mit, dass die Überlebenden der jüngsten Erdrutsche und die Bewohner besonders gefährdeter Gebiete nun registriert würden, um in sicherere Gebiete umgesiedelt zu werden. "Die Regierung plant, das Gebiet jedes Jahr zu untersuchen und 10.000 Menschen aus diesen gefährdeten Gebieten umzusiedeln", sagte Musa Ecweru, der Minister für Katastrophenschutz, Katastrophenhilfe und Flüchtlinge, auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Kampala. Der Westen Ugandas leide derzeit unter Hagelstürmen und starkem Wind und für die niedrigen Gebiete im Osten und mittleren Nordwesten des Landes erwarte man Überschwemmungen, so der Minister. Die Regierung erwartet auch weitere Erdrutsche in den bergigen Gebieten im Osten und Westen des Landes, falls die andauernden Starkregenfälle anhalten.