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MATHEMATIK

21.03.2013

Abelpreis des Jahres 2013 geht an Pierre Deligne

Der diesjährige Abelpreis wird an den Mathematiker Pierre Deligne gehen. Das gab die Präsidentin der Norwegischen Akademie der Wissenschaften und Künste, Kirsti Strøm Bull, am gestrigen Mittwoch bekannt. Die Preisübergabe findet am 21. Mai 2013 in Oslo durch den norwegischen König Harald statt.


Der 68-jährige Pierre Deligne erhält den Preis für seine "wegweisenden Beiträge zur algebraischen Geometrie und ihren prägenden Einfluss auf Zahlentheorie, Darstellungstheorie und verwandte Gebiete".

Berühmt wurde Deligne durch seinen Beweis des letzten Teils der so genannten Weil-Vermutungen, den er bereits in jungen Jahren fand. Seine Arbeit ist durch eine besondere Breite, die Schwierigkeit der benutzten Methoden und den Ideenreichtum gekennzeichnet. Sein Hauptforschungsgebiet ist die Algebraische Geometrie, ein mathematisches Gebiet, das in einer Pressemitteilung der Norwegischen Akademie der Wissenschaften und Künste wie folgt beschrieben wird: "Geometrische Objekte wie Geraden, Kreise und Kugeln können mit Hilfe von einfachen algebraischen Gleichungen beschrieben werden. Die daraus resultierende grundlegende Verbindung zwischen Geometrie und Algebra führte zur Entwicklung der Algebraischen Geometrie. In dieser werden geometrische Methoden benutzt, um die Lösungen von polynomialen Gleichungssystemen zu lösen; und umgekehrt werden algebraische Techniken angewandt, um geometrische Objekte zu analysieren."

Deligne wurde am 3. Oktober 1944 in Etterbeek bei Brüssel geboren. Seinen Weg zur Mathematik fand er als Zwölfjähriger durch Aufzeichnungen seines älteren Bruders, die dieser im Rahmen seines Studiums angefertigt hatte. Zunächst begann Pierre Deligne ein Studium in Brüssel - mit dem vorläufigen Ziel, Mathematiklehrer zu werden. Dort studierte er u.a. bei Jacques Tits, der im Jahr 2008 (zusammen mit John Griggs Thompson) ebenfalls Preisträger des Abelpreises wurde. Nachdem Deligne 1970 das jüngste fest angestellte Mitglied am Institut des Hautes Études Scientifiques (IHÉS) in Bures-sur-Yvette bei Paris geworden war und dort viele Jahre geforscht hatte, ging er im Jahr 1984 an die School of Mathematics am Institute for Advanced Study in Princeton, New Jersey, USA. Heute ist er dort emeritierter Professor.

Bevor er als Preisträger des Abelpreises bekanntgegeben wurde, hat Pierre Deligne weitere international anerkannte Auszeichnungen erhalten: 1978 bekam er die Fields-Medaille beim Internationalen Mathematikerkongress in Helsinki. 1988 erhielt er den Crafoord-Preis der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften (zusammen mit Alexander Grothendieck) und 2004 den Balzan-Preis. Im Jahr 2008 wurde ihm mit seinen Kollegen Phillip Griffiths und David Mumford der Wolf-Preis verliehen.

Der Abelpreis ist einer der höchstdotierten Mathematikpreise der Welt - umgerechnet handelt es sich um etwa 800.000 Euro. Er geht an Personen, die grundlegende Beiträge zur Mathematik erbracht und das Fach nachhaltig geprägt haben. Die Auszeichnung gibt es seit 2003; sie wird in Erinnerung an den norwegischen Mathematiker Niels Henrik Abel (1802 - 1829) verliehen.

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