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Masernalarm in Freiburg: Zutritt zur Schule nur mit Impfnachweis
Kein Impfschutz gegen Masern - kein Zutritt zur Schule. Nach diesem Prinzip verfuhr die Schulleitung der Freiburger Staudinger-Gesamtschule am Freitag. Per Einlasskontrolle wurden alle Schüler wieder nach Hause geschickt, die keinen Impfschutz oder negativen Laborbescheid nachweisen konnten. Am Donnerstag fiel der Unterricht komplett für alle 2500 Schüler dieser Schule aus. Ursache ist die sich in Süddeutschland ausbreitende Masernepidemie. Dem Freiburger Gesundheitsamt liegen 30 Masernbefunde von nicht geimpften Schülern vor. Um eine weitere Ausbreitung der hochansteckenden Infektionskrankheit zu verhindern, dürfen nur noch Personen das Schulgebäude betreten, die "über eine ausreichend gesicherte Masernimmunität" verfügen, so die Behörde. Ab dem 23. April soll der reguläre Schulbetrieb wieder ohne Einlasskontrolle aufgenommen werden - nach dem Ende der Inkubationszeit.
In Baden-Württemberg sind nach Angaben des Landesgesundheitsamtes seit Jahresbeginn 150 Menschen an Masern erkrankt. Mediziner stellen einen Zusammenhang zwischen dem Ausbruch der Epidemie und der Impfquote in den betroffenen Regionen her. Im südbadischen Freiburg liegt die Impfquote besonders niedrig. "Die Impfquoten in Freiburg gehören zu den niedrigsten in Baden-Württemberg", sagte der Epidemiologe Günter Pfaff vom Landesgesundheitsamt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts lag die Impfquote bei Schulanfängern in Deutschland im Jahr 2006 bei 83 Prozent - immer noch zu niedrig um eine Ausbreitung der Masern effektiv zu stoppen.
Die aktuelle Masernepidemie hatte sich von Österreich und der Schweiz nach Süddeutschland ausgebreitet. Die Masernepidemie in Österreich ist immer noch nicht ausgestanden. Die Zahl der Neuinfizierten verlangsamte sich nur. In Salzburg waren am Sonntag (6. April) noch 178 Menschen mit Masern infiziert. Am 7. April wurde eine Zahl von 183 Infizierten bekannt gegeben. An einer Waldorfschule in Salzburg, wo die Epidemie den Ausgang genommen hatte, wurde der Schulbetrieb inzwischen wieder aufgenommen. Auch hier war ein Zutritt zum Gebäude nur mit einem Impfnachweis gestattet. Zwischen 60 und 70 Prozent der Schüler konnten wieder am Unterricht teilnehmen. In Österreich wird mit der Möglichkeit einer zweiten Epidemiewelle gerechnet, so der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung im Magistrat der Stadt Salzburg, Michael Haybäck: "Die Erfahrung zeigt, dass es auch mehrere Ansteckungswellen geben kann."
In Österreich wurden indessen Berichte dementiert, wonach sogenannte Masernpartys veranstaltet worden seien, um eine Ausbreitung der Infektion gezielt voranzutreiben. Entsprechende Berichte seien nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei reine "Enten" gewesen. Die Ermittlungen würden jedoch fortgesetzt. Verwandte Texte:
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