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ARBEIT UND SOZIALES | 13.12.2010 |
Textilarbeiter in Bangladesch kämpfen um Mindestlöhne
Wegen der Unzufriedenheit um nicht eingehaltene Zusagen über Auszahlungen von Mindestlöhnen, die im November festgesetzt worden waren, kam es in der Region um Chittagong, wo die Textilindustrie Bangladeschs beheimatet ist, zu teilweise gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den staatlichen Sicherheitskräften. Mindestens vier Menschen sollen laut der in Pakistan erscheinenden Zeitung "The Daily Star" am Sonntag bei den Zusammenstößen getötet worden sein. Weiterhin wurden 200 Menschen verletzt. Tausende Textilarbeiter hatten mehrere Textilfabriken gestürmt und dort hohe Sachschäden angerichtet.
Die Straßenkämpfe zwischen den aufgebrachten Demonstranten und der Polizei dauerten etwa fünf Stunden. Die Polizei setzte dabei Gummigeschosse und Tränengas ein. Außerdem wurden auch reguläre Schusswaffen eingesetzt. Die Arbeiter sollen Straßensperren errichtet, mit Steinen geworfen und Autos angezündet haben. In der Textilien erzeugenden Region "Chittagong Export Processing Zone" (CEPZ) kam die Arbeit vollständig zum Erliegen.
Hintergrund ist die Auseinandersetzung um die Auszahlung des gesetzlichen Mindestlohns in Höhe von 3.000 Taka (entspricht in etwa 32 Euro) im Monat, den die Regierung bereits 2006 eingeführt hatte. Neue Mindestlöhne waren zuletzt im November eingeführt worden, die Fabrikbesitzer weigerten sich bisher jedoch, die höheren Löhne auszuzahlen.
Die Textilindustrie Bangladeschs ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige des Landes und befriedigt vor allem die ausländische Nachfrage nach Textilien. 2,5 Millionen Menschen arbeiten hier. Von den extrem niedrigen Löhnen in Bangladesch profitieren unter anderem auch deutsche Textilunternehmen, die hier nähen lassen. Dazu gehören beispielsweise der Textildiscounter KiK sowie H&M und der Jeanshersteller Levi Strauss.
Bangladesch gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Im HDI-Index der Vereinten Nationen für Wohlstand und Entwicklung belegt das Land Platz 130 von 169.
Ausgangspunkt der gewalttätigen Eskalation der Proteste am Sonntag war ein südkoreanisches Unternehmen (Youngone Ltd), das alle seine 17 Unternehmen in Bangladesch wegen der Proteste am Samstag geschlossen hatte. Arbeiter dieser Fabriken wussten von dieser Entscheidung des Managements anscheinend aber nichts. Als sie am Sonntag zur Arbeit erschienen, fanden sie die Fabriktore verschlossen vor. Wie "The Daily Star" weiter berichtet, begannen die Arbeiter dann damit, die umliegenden Fabrikgebäude zu demolieren. Die Arbeiter anderer Fabriken schlossen sich schließlich ihren Kollegen von Youngone Ltd an.
Bereits im Juli 2010 waren die Auseinandersetzungen um Mindestlöhne in der Textilindustrie Bangladeschs eskaliert. Die Arbeiter konnten höhere Mindestlöhne durchsetzen. Davor galten in Bangladesch die niedrigsten Industrielöhne weltweit: 1700 Taka (etwa 19 Euro) pro Monat. Die Forderung der Arbeiter lautete auf 5.000 Taka pro Monat. Verwandte Texte:
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