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ARABISCHE WELT

17.02.2011

Tag des Zorns in Libyen: Sechs Menschen getötet

Nach Angaben der libyschen Opposition starben bei Protesten gegen den Staatschef Muammar al-Gaddafi in der Küstenstadt Bengasi heute sechs Menschen bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Die Polizei schoss mit scharfer Munition. Sicherheitskräfte sollen auch aus Hubschraubern auf die Demonstranten geschossen haben. Eine Bestätigung für diese Angaben gab es von offizieller Seite nicht. Mindestens 35 Menschen sollen verletzt worden sein, darunter zehn Polizisten.

Über die Zahl der getöteten Demonstranten gibt es unterschiedliche Angaben. Während die Zeitung Kuryna von zwei Toten in der Stadt al-Baida berichtet, geben oppositionelle Kreise die Zahl der Getöteten mit "mindestens sieben bis 13 Toten" an. Nach tödlichen Schüssen auf Demonstranten in der Stadt al-Baida griffen die Menschen die örtliche Polizeistation mit Brandsätzen an. Auch Autos gingen in Flammen auf.

Mehrere Tausend Regimegegner waren dem Aufruf zu einem "Tag des Zorns" gefolgt, die sich vor allem über das Internet organisiert hatten. Der Aufruf soll an den 17. Februar 2006 erinnern. Damals hatte sich aus einer Protestdemonstration gegen die Mohammed-Karikaturen eine Protestveranstaltung gegen den Revolutionsführer Gaddafi entwickelt. Sicherheitskräfte hatten die Proteste mit brutaler Härte niedergeschlagen. Mindestens 16 Menschen waren dabei getötet worden.

Medien melden, die Stadt Banghazi sei nach außen nahezu vollständig abgeriegelt worden. Zu ähnlichen Unruhen wie in der zweitgrößten libyschen Stadt Bengasi kam es auch in weiteren Städten. In der Hauptstadt Tripolis soll es dagegen ruhig geblieben sein. Auch regierungstreue Demonstranten gingen auf die Straße, die im staatlichen Fernsehen fähnchenschwenkend zu sehen waren. Auf dem Grünen Platz im Zentrum der Hauptstadt skandierten einige hundert Gaddafi-Anhänger Parolen wie "Wir verteidigen Gaddafi und die Revolution". Der seit 40 Jahren herrschende Staatschef Gaddafi bezeichnete die Demonstranten laut BBC als zionistische Feinde Libyens: "Nieder mit ihnen, wo immer sie sind! Nieder mit den Marionetten!"

Bereits gestern war es in der Küstenstadt Bengasi zu Protesten gekommen.

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