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DAK-Studie: Rauschtrinken breitet sich unter Jugendlichen in Deutschland immer stärker aus
Das so genannte Rauschtrinken ("Komasaufen") unter Jugendlichen in Deutschland nimmt zu. Dabei gibt es einen signifikanten Zusammenhang zwischen der jeweiligen Schulform und der Neigung zum Rauschtrinken. Gymnasiasten sind besonders gefährdet. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie der Lüneburger Leuphana-Universität, die sie im Auftrag der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) durchgeführt hat.
42,6 Prozent der Schüler beteiligen sich demnach mindestens einmal monatlich an solchen Trinkgelagen, bei denen definitionsgemäß mindestens fünf Gläser Alkohol direkt hintereinander konsumiert werden. Jeder Dritte dieser Gruppe, also 14,6 Prozent aller Befragten, gibt sich sogar dreimal oder öfter im Monat diesem Rauschtrinken hin. Über 70 Prozent der regelmäßigen Rauschtrinker gaben an, auch außerhalb kollektiver Besäufnisse regelmäßig Alkohol zu konsumieren.
Im Durchschnitt fangen - der Studie zufolge - Jugendliche im Alter zwischen 15 und 16 Jahren (der genaue Wert beträgt 15,6) mit dem Alkoholtrinken an. Viele beginnen jedoch auch schon zwischen 12 und 13 Jahren damit, ihre ersten Erfahrungen mit Alkohol zu sammeln. Signifikante Unterschiede zwischen den Geschlechtern sind dabei kaum festzustellen. 36,6 Prozent der Schüler trinken bereits regelmäßig Alkohol, also ein Getränk pro Woche. Der Alkoholkonsum steigt zwischen 13 und 15 Jahren stetig an, dabei ist der Anteil der Jungen etwas höher als der von Mädchen. Zwischen einem Alter von 16 und 18 Jahren trinken etwa 70 Prozent der Jugendlichen regelmäßig Alkohol. Mädchen trinken dabei eher "Mixgetränke", bei denen eine Limonade mit Alkohol versetzt wird. Jungen haben eine Präferenz für Bier. 36,2 Prozent der Jungen trinken wöchentlich Bier, 29,3 Prozent von ihnen nehmen ein Mixgetränk zu sich.
Die Autoren der Studie stellten außerdem einen erkennbaren Zusammenhang zwischen dem erlebten Leistungsdruck in der Schule und dem Alkoholkonsum fest. Etwa jeder dritte Gymnasiast gab an, regelmäßig Alkohol zu trinken im Vergleich zu jedem vierten Schüler auf anderen Schulformen der Mittelstufe. Auch der Anteil der Rauschtrinker liegt bei Gymnasiasten mit 36,7 Prozent höher als der entsprechende Anteil in den anderen Schulformen (32,9 Prozent). Schülerinnen und Schüler, die angaben, mit ihren schulischen Leistungen nicht zufrieden zu sein, griffen häufiger zur Flasche als andere. Ein ähnlicher Zusammenhang besteht auch zwischen Schulunlust und den Trinkgewohnheiten. Wo da jeweils Ursache und Wirkung liegen, ist noch unklar: Ob also der erhöhte Alkoholkonsum zu schulischen Problemen führt oder umgekehrt die schulischen Probleme zur Steigerung des Alkoholkonsums führen, bleibt zunächst offen.
Auch regionale Unterschiede wurden festgestellt. So liegt das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze der Alkoholkonsumstatistik bei Jugendlichen in Deutschland, sagte Rainer Siedelberg von der Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung in Schwerin gegenüber dem NDR. Einschränkend muss gesagt werden, dass nicht alle Bundesländer an der Studie teilnahmen. Die Erhebung fand an Schulen in Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen statt. Für die Untersuchung wurde eine Stichprobe von 4116 Schülerinnen und Schülern zwischen 10 und 18 Jahren aus 17 Schulen befragt. Die Erhebung fand zwischen Mai 2009 und Mai 2010 im Rahmen der Initiative der DAK "Gemeinsam gesunde Schule entwickeln" statt. Verwandte Texte:
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