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WIRTSCHAFT

25.03.2010

Nach Zyklon Ului sind in Queensland tausende ohne Strom

Äuch mehrere Tage nach dem Landfall des Zyklons Ului an der Küste von Queensland sind noch tausende von Bewohnern der Region noch ohne Strom. Das Sturmzentrum hatte am Sonntagmorgen, dem 21. März gegen 1:30 Uhr Ortszeit die Küste zum australischen Festland am Airlie Beach nördlich von Mackay als Zyklon der Kategorie 3 nach der australischen Intensitätsskala überquert. In vielen Ortschaften wurde durch den Sturm, der mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h über das Land fegte, die Versorgung mit elektrischem Strom unterbrochen. Auf dem Höhepunkt der Stromausfälle waren rund 60.000 Queenslander ohne elektrische Energie.

Die Höhe des Sachschadens ist noch nicht bekannt. Abgesehen von den unterbrochenen Stromleitungen warf der Zyklon, der sich letzte Woche weit vor der Küste im südlichen Pazifischen Ozean gebildet hatte, Boote an Land, deckte Häuser ab und riss tausende von Bäumen um. Besonders betroffen war von den Verwüstungen die Ortschaften Midge Point und Proserpine im Regionalrat Mackay. Bürgermeister Col Meng äußerte seine Überraschung, dass in dem Gebiet keine Personen zu Schaden gekommen seien. "Er gibt niemanden hier draußen, der verletzt wurde oder zumindest keine ernsten Verletzungen - ein paar Schnitte und Schrammen, aber ich denke, wir sind ganz gut davon gekommen."

Es wird erwartet, dass in einigen Gebieten die Aufräumarbeiten Monate in Anspruch nehmen werden. Mike Brunker, der Bürgermeister der Region Whitsunday sagte, dass in Shute Harbour etwa 20 Boote gesunken seien, die beseitigt werden müssten. Insgesamt wurden zwischen Shute Harbour und Airlie Beach rund siebzig Boote auf das Ufer geworfen oder sie sind gekentert, von sieben weiteren fehlt jede Spur. Vereinzelt ist es zu Plünderungen dieser Wracks gekommen. Bootsbesitzer Frank Pap klagte, ihm seien von seinem Katamaran Werkzeuge, die GPS-Gerät und ein Stromgenerator geraubt worden. Die Polizei von Airlie Beach gab bekannt, dass Dutzende von Anrufern "Finderlohn" geltend gemacht hätten. Nach Aussage von Polizeioffizier Neil MacMillan gebe es jedoch keinen Anspruch für etwas, was man Diebstahl nenne.

Der Schaden wird in die Millionen gehen. Queensland hat sich noch nicht vollständig von den Überschwemmungen durch starke Regenfälle Anfang März erholt, die den Haushalt des australischen Bundesstaates erheblich belasten. "Wir hatten unser gerüttelt Maß an Katastrophen in dieser Saison, kann man ruhigen Gewissens sagen und die Kosten dafür werden da sein", sagte Premierministerin Anna Bligh. Die Regierung des Bundesstaates hat Finanzsoforthilfen von 170 Australische Dollar pro Person und bis zu 780 Australische Dollar pro Familie zur freigegeben. 22 Schulen in der betroffenen Region blieben am Montag, dem 22. März geschlossen. In manchen dieser Schulen besteht Gefahr durch noch nicht beseitigte Trümmer, einige haben keinen Strom.

Der Zyklon hat einigen Gebieten im Zentrum von Queensland bis zu 250 mm Niederschlag gebracht. Die Farmer in der Region befürchten deswegen Ernteausfälle bei Mais und Bohnen. Auch die Tourismusbranche fürchtet wirtschaftliche Folgeschäden. Daniel Gschwind, der Direktor des Touristikverbandes von Queensland wies darauf hin, dass der finanzielle Schaden derzeit zwar gering sei, es aber eine Weile dauerte, bis der Zyklon aus den Köpfen der Touristen verschwunden sei. "Die Störung für das Geschäft ist ziemlich deutlich. Eine Menge Geld wird aus der Wirtschaft gezogen und es wird vermutlich Wochen dauern, um die Branche wieder auf volle Touren zu bringen. Es wird vermutlich einige Zeit dauern, das Vertrauen der Kunden wiederherzustellen, dass es in Ordnung ist, hierher zu kommen," stellte Gschwind fest.

Nach Angabe von Queenslands Industrieminister Tim Mulherin wurden auch die Erzeuger von Zuckerrohr in der Gegend um Mackay und Proserpine geschädigt. Der Schaden werde zwar erst in einige Monaten feststehen, aber nach ersten Einschätzungen werde die Ernte zwischen zehn und zwanzig Prozent geringer ausfallen. In dieser Region werden jährlich rund neun Millionen Tonnen Zuckerrohr geerntet, fast neunzig Prozent der insgesamt in Australien angebauten Menge.

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