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Vorhaben für neues City-Center in Bremen geplatzt
Nachdem bei einer europaweiten Ausschreibung ein Investor ausgewählt worden war und sich die Verhandlungen über Monate hingezogen hatten, ist das aktuelle Vorhaben für ein neues City-Center in Bremen nunmehr geplatzt. In einer Sondersitzung während der Parlamentsferien haben sich die zuständigen Verwaltungsausschüsse mit der Angelegenheit befasst. Die Verwaltungsausschüsse in Bremen heißen Deputationen und bestehen mehrheitlich aus den Abgeordneten der Stadtbürgerschaft bzw. des Landtags. In der Vergangenheit wurden die Sitzungen vom jeweils zuständigen Senator (Minister) geleitet, neuerdings übernimmt der Deputationssprecher die Versammlungsleitung.
Das City-Center sollte dort errichtet werden, wo einst die St. Ansgarii Kirche stand. Hier wurde in den 1980er Jahren die Ansgari-Passage mit Wohnungen und Büros errichtet. Der damalige Senator für das Bauwesen war mit seinen Mitarbeitern selbst einer der ersten Mieter. Die gegenwärtige Jahresmiete soll sich auf mehr als eine Million Euro belaufen. Das Gebäude wurde 1994 umgestaltet und in Lloydhof umbenannt. Bewerber für das jetzige Neubauvorhaben waren die Otto Group aus Hamburg, das Bremer Unternehmen Zech und die portugiesische Firma Sonae Sierra. Geplant waren rund 25.000 Quadratmeter Geschäftsfläche, 100 Wohnungen und eine Tiefgarage. Gegenwärtig befinden sich ein Parkhaus, zahlreiche Büros, 25 Wohnungen und mehrere Einzelhandelsgeschäfte sowie Restaurants auf der Fläche. Uwe Seidel, Immobilienfachmann und Teilhaber der Hamburger Beratungsfirma Dr. Lademann & Partner kritisierte in einem Interview, die staatlichen Vorgaben für das Projekt ließen zu wenig Spielraum für potentielle Investoren. Nach ersten Recherchen von Wikinews gibt es auch Probleme mit den Eigentumsverhältnissen der betroffenen Grundstücke, da sich nur ein großer Teil der Fläche im Besitz der Stadt Bremen befindet, die den Komplex selbst vor ein paar Jahren für 25 Millionen Euro gekauft hat.
Die örtliche Tageszeitung Weser-Kurier berichtet seit längerer Zeit über die Planungen. In der Ausgabe vom Donnerstag, 30. Juli 2015 wurde sogar die Idee vorgestellt, die St. Ansgarii Kirche wieder am urspünglichen Platz aufzubauen, der gegenwärtig frei und meist ungenutzt ist. Zweifel an der Realisierung des City-Center waren immer wieder aufgetaucht. So hat der Oppositionsführer in der Bremischen Bürgerschaft, der Bremerhavener Rechtsanwalt Röwekamp, schon im März 2015 von drohenden zusätzlichen Kosten von fünf bis sieben Millionen Euro gesprochen, die von der Stadt Bremen vor dem Neubau aufgewendet werden müssten. Verwandte Texte:
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