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Mord an 11-Jähriger in Emden: Verdächtiger aus U-Haft entlassen
Am Freitag wurde der bisher tatverdächtige 17-jährige Berufsschüler aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Staatsanwalt hat keine Zweifel daran, dass der junge Mann unschuldig ist. Zwei Tage hatte er in Haft verbracht und musste psychisch behandelt werden. Der Mord an der elfjährigen Lena, die heute im engsten Familienkreis beigesetzt wurde, ist somit wieder völlig im Dunkeln.
Trotz des Fehlschlags ist die Mordkommission zuversichtlich die Tat klären zu können. Bereits 170 Hinweise sind aus der Bevölkerung eingegangen. Der leitende Oberstaatsanwalt Bernard Südbeck: "Wir sind auf einem sehr guten Weg. Und ich bin nach wie vor sehr zuversichtlich, dass wir den Täter des Morddelikts auch bekommen werden.". Zur Entlassung des Berufsschülers sagte er: "Die Indizien, die gegen ihn vorlagen sind durch Fakten, die wir herausgearbeitet haben widerlegt worden." Die Festnahme hätte erfolgen müssen: "Wir mussten diesen Haftbefehl beantragen, da zu diesem Zeitpunkt ein dringender Tatverdacht bestand". Nach wie vor gehen die Ermittler bei der am Samstag getöteten 11-jährigen Lena davon aus, dass sie sexuell missbraucht wurde und der Täter sie anschließend ermordete, um der Strafverfolgung zu entkommen.
In sozialen Netzwerken im Internet war es zu Lynchjustiz-Aufrufen gekommen. Vor einer Polizeiwache war eine Menschenmenge von 50 Personen zusammengekommen, diese hatten ebenfalls dazu aufgerufen, den unschuldigen jungen Mann zu lynchen. Bernhard Witthaut von einer Gewerkschaft der Polizei äußerte dazu kritisch: "Wer hinter den Lynchaufrufen steckt, muss die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekommen. Es darf nicht toleriert werden, dass einige soziale Netzwerker glauben, in unserem Rechtsstaat Wild-West-Methoden wiederbeleben zu dürfen." Der Berufsschüler wird jetzt von der Polizei betreut und geschützt.
Der Stadtrat von Emden hat beschlossen eine Belohnung von 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise, die zur Aufklärung der Tat und zur Ergreifung des Täters führen, auszusetzen. Die Polizei sucht weiter nach Zeugen und bittet diese sich unter der Telefonnummer 0491/976-90-414 oder 411 zu melden. Die Ermittler wollen wissen, wer die Kinder im Tatzeitraum Samstag, 24.03.2012, zwischen 17.30 und 19.00 Uhr gesehen hat? Sie müssten sich in Wallanlagen, im Parkhaus oder im Kino in Emden, aufgehalten haben.
Video aus dem Parkhaus, auf dem der mutmaßliche Mörder zu sehen ist Verwandte Texte:
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