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Geld verdienen mit Spam-EmpfangEin neuer Dienst geht das Spam-Problem ökonomisch statt technisch an: Nur wer bezahlt, darf Massen-Mailings an seine Nutzer schicken, berichtet das Magazin Technology Review.
Beim E-Mail-Dienst Boxbe können die Nutzer selbst entscheiden, von wem sie Mails empfangen wollen: Personen, deren Mails ohne weiteres angenommen werden sollen, kommen auf eine so genannte Whitelist; jeder andere Absender muss zunächst einen nicht-maschinenlesbaren Code abtippen, was Massen-Mails verhindert. Wer dennoch eine Kampagne unter Boxbe-Nutzern plant, muss bezahlen: Entweder überlässt der Nutzer es Boxbe, den Preis anhand des Marktwertes seiner Adresse zu ermitteln. Dieser Wert richtet sich unter anderem danach, wie detailliert die Angaben über Region, Einkommen oder Konsuminteressen sind. Oder der Nutzer legt nach eigenem Gutdünken fest, welchen Preis er für die Erreichbarkeit verlangt. Die Versender haben dann die Möglichkeit, zu anspruchsvolle Nutzer zu überspringen.
Boxbe vermarktet die anonymisierten Daten seiner Nutzer aktiv an Werbetreibende. Insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen sei das Angebot sinnvoll, sagt Boxbe-Gründer Thede Loder. Mit seinem Dienst will er nicht nur Nutzer von Spam befreien, sondern zugleich Massen-Mails als seriöses Mittel der Kommunikation etablieren.
"Der zentrale Vorteil des Ansatzes ist es, dass er berücksichtigt, dass unterschiedliche Menschen Werbe-Mails einen unterschiedlichen Wert beimessen", sagt Jeffrey MacKie-Mason, Professor für Informatik an der Universität Michigan. Es könne zwar sein, dass sich der Dienst für technologiescheue Nutzer als zu verwirrend herausstellt. Ab einem bestimmten Punkt aber werde der Aufwand, eine Liste mit erlaubten Absendern aufzubauen und zu aktualisieren, durch den ersparten Spam kompensiert: "Möglicherweise ist eine E-Mail-Welt, in der wir eine Whitelist pflegen müssen, besser als eine, die von Spam überflutet wird." (Original Pressetext) Verwandte Texte:
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