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RECHT IM VEREINIGTEN KÖNIGREICH | 27.12.2010 |
Le Monde: Julian Assange zum "Mann des Jahres 2010" gekürt
Der WikiLeaks-Gründer Julian Assange wurde von der renommierten französischen Tageszeitung "Le Monde" für sein Engagement und seine internationale Medienpräsenz zum "Mann des Jahres 2010" gewählt. Ein Foto des 39-Jährigen prangt auf dem Titelblatt der Ausgabe vom 25. Dezember.
Die Auswahl wurde von Internetnutzern der Online-Ausgabe und der Redaktion von Le Monde getroffen. Sylvie Kauffmann, Managing Direktor von Le Monde, begründet die Wahl unter anderem mit dem außerordentlichen persönlichen Einsatz Assanges: "Beobachtet man ihn bei der Arbeit, entdeckt man einen begnadeten ultra-effizienten Profi: Sobald er ein Projekt gestartet hat, widmet er sich ihm Tag und Nacht, bis zur Erschöpfung."
Die Zeitung charakterisiert ihn als eine Mischung aus Hacker, Journalist, Softwareprogrammierer und Menschenrechtsaktivist. Die von ihm gegründete Internetplattform WikiLeaks hatte Ende des ablaufenden Jahres durch Enthüllungen aus dem US-Außenministeriums von sich weltweit Reden gemacht. Assange war per internationalem Haftbefehl wegen angeblicher sexueller Nötigung und Vergewaltigung gesucht worden. Am 7. Dezember hatte sich Assange in London der Polizei gestellt. Mitte Dezember setzte ihn dann ein Londoner Gericht gegen Kaution zunächst wieder auf freien Fuß.
Vor drei Tagen sagte Assange der britischen Tageszeitung "The Guardian", er fürchte im Falle seiner Auslieferung an die USA, die zurzeit die Möglichkeiten prüfen ihn wegen Spionage anzuklagen, um sein Leben. Aktuell läuft ein Auslieferungsersuchen der schwedischen Strafverfolgungsbehörden. Assange befürchtet, dass dann die Gefahr seiner Auslieferung von Schweden in die USA bestünde. In Großbritannien sieht Assange gegenwärtig größere Chancen einer Auslieferung an die Vereinigten Staaten zu entgehen. Das Vereinigte Königreich habe - so Assange - das Recht, bei politischen Delikten eine Überstellung zu verweigern. Spionage sei in diesem Kontext "der klassische Fall eines politischen Verbrechens", so Assange gegenüber dem Guardian. Verwandte Texte:
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