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RECHT IM VEREINIGTEN KÖNIGREICH | 07.12.2010 |
WikiLeaks-Gründer Assange stellt sich der Polizei
Der per internationalem Haftbefehl gesuchte Gründer der Internetplattform WikiLeaks, Julian Assange, stellte sich heute in London der Polizei. Das gab Scotland Yard bekannt. Ein Londoner Gericht lehnte die Freilassung Assanges gegen Kaution ab. Assange muss mindestens bis kommenden Dienstag in Haft bleiben.
Assange wird von schwedischen Strafverfolgungsbehörden wegen angeblicher Vergewaltigung, Nötigung und sexueller Misshandlung gesucht und soll zu den Vorwürfen befragt werden. Der Gesuchte streitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe jedoch ab. Er vermutet dahinter ein politisches Komplott der US-Regierung, die sich in den letzten Wochen mit der geplanten Veröffentlichung tausender Dokumente aus dem US-Außenministerium durch WikiLeaks konfrontiert sah. Die Auslieferung an Schweden könnte sich jedoch noch monatelang hinziehen. Eine Anwältin Assanges teilte mit, sie befürchte, Assange könnte von Schweden in die USA ausgeliefert werden.
Mitarbeiter von WikiLeaks erklärten, die Festnahme Assanges werde sich nicht auf die Aktivitäten der Internetplattform auswirken. Man werde mit der Veröffentlichung weiterer Dokumente aus dem US-Außenministerium wie geplant fortfahren.
WikiLeaks war in den Tagen nach der Veröffentlichung gezielten Hackerangriffen ausgesetzt gewesen, die die Server lahmlegen sollten, auf denen die als geheim eingestuften Dokumente der US-Regierung abgelegt sind. Auch Zahlungen an WikiLeaks über PayPal oder per Mastercard sind inzwischen nicht mehr möglich, weil die beteiligten Firmen die Zusammenarbeit mit der Internetplattform beendet haben. Mastercard erklärte dazu, Mastercardkunden, die "illegale Handlungen direkt oder indirekt unterstützen oder erleichtern", würden gesperrt. WikiLeaks, das sich über Spenden finanziert, kann nun nur noch Zahlungen per Visacard, Banküberweisungen oder auf dem Postweg erhalten. Verwandte Texte:
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