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Die Pressefreiheit kehrt zurück nach HaitiDie Situation der Pressefreiheit hat sich in Haiti seit dem Sturz von Jean-Bertrand Aristide Anfang des Jahres deutlich verbessert. Das ist das Ergebnis einer Recherche von Reporter ohne Grenzen in Haiti, veröffentlicht in dem Bericht "Die Pressefreiheit kehrt zurück: Ein Gewinn, der gefördert werden muss".
Da aber Rebellen und Anhänger des gestürzten Präsidenten noch weite Teile des Landes unter Kontrolle haben, sind Journalisten weiterhin bedroht. Gelingt es der neuen Regierung nicht, diese bis zu den Wahlen im kommenden Jahr zu entwaffnen, könnten die Medien erneut zur Zielscheibe von Gewalt werden. Auch sind Journalisten, die in den ländlichen Regionen arbeiten, aus Angst vor den Rebellen noch immer zur Selbstzensur gezwungen. Die Kollegen in der Hauptstadt Port-au-Prince hingegen können weitgehend frei berichten.
Für die Medien in Haiti waren die vergangenen Jahre ein Albtraum: Im April 2000 wurde Jean Dominique, der bekannteste Journalist des Landes, ermordet. Die Straßengangs von Aristide haben Journalisten angegriffen und Radio-Sender zerstört. Anfang 2002 wurde mit Brignol Lindor ein weiterer Reporter getötet. Aristide schützte die Mörder vor Strafen; die Arbeit der Presse war fortan von ständiger Angst begleitet.
Die neue Regierung versicherte der Delegation von Reporter ohne Grenzen, die Morde an Dominique und Lindor aufzuklären. Sollte dies wirklich geschehen, wäre das ein Schritt in Richtung Rechtsstaat und damit ein positives Zeichen sowohl für die Gesellschaft und als auch für Journalisten. Reporter ohne Grenzen erwartet auch weitere Untersuchungen zum Fall Ricardo Ortega. Der spanische Kameramann wurde bei Anti-Aristide Demonstrationen am 7. März erschossen.
Insgesamt kommt der Bericht zu dem Schluss, dass die Presse in Haiti nun wesentlich freier arbeiten kann, als zu Zeiten Aristides. Doch die Herausforderung, das bisher Erreichte zu sichern, ist enorm und geht über das Anliegen der Pressefreiheit hinaus. Denn noch ist nichts sicher in dem Land. "Aber immerhin", sagte ein haitianischer Journalist gegenüber Reporter ohne Grenzen, "können wir derzeit wieder atmen". (Original Pressetext) Verwandte Texte:
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