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Nordkorea droht mit weiteren Militärschlägen gegen den südlichen Nachbarn
Nach dem Grenzzwischenfall vom Dienstag drohte die nordkoreanische Führung am Donnerstag dem südlichen Nachbarland Südkorea in aggressivem Ton weitere Militärschläge an. Wörtlich heißt es in der Reuters-Übersetzung der Erklärung eines Militärsprechers, die von der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA verbreitet wurde: "Nordkorea wird, ohne zu zögern, eine zweite oder sogar eine dritte Runde von Angriffen starten, sollten die Kriegstreiber in Südkorea wieder rücksichtslos provozieren."
Bei dem Angriff mit Artilleriegranaten vom Dienstag auf die zu Südkorea gehörende Insel Yeonpyeong waren zwei südkoreanische Soldaten getötet worden. Am Mittwoch wurde bekannt, dass auch zwei Arbeiter auf einer Baustelle für ein Wohnheim der Marine bei dem Angriff ums Leben gekommen waren.
Für das Artilleriegefecht am Dienstag machte die nordkoreanische Führung erneut Südkorea verantwortlich. Bei dem südkoreanisch-amerikanischen Manöver sei die umstrittene Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea verletzt worden. Die Vereinigten Staaten wurden für die Eskalation der Situation in der Region mitverantwortlich gemacht. Sie wurden aufgefordert, ihre Schutzrolle für Südkorea aufzugeben. Die USA und Südkorea machten inzwischen deutlich, dass sie an ihrem geplanten gemeinsamen Militärmanöver in der Region, das am Sonntag beginnnen soll, festhalten werden. Das Manöver soll in einem Seegebiet im Gelben Meer stattfinden, das rund 110 Kilometer von der südkoreanischen Insel Yeonpyeong entfernt ist, wo der Grenzzwischenfall vom Dienstag stattgefunden hatte. China kritisierte diese Haltung vorsichtig: "Wir haben die relevanten Berichte erhalten und bringen unsere Besorgnis darüber zum Ausdruck", erklärte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums.
Der US-Flugzeugträger USS George Washington ist inzwischen von seinem Marinestützpunkt südlich von Tokio aus in See gestochen, um an dem gemeinsamen Manöver mit den südkoreanischen Streitkräften teilzunehmen. Der atomgetriebene Flugzeugträger hat 75 Kampfflugzeugen an Bord und verfügt über eine Besatzung von über 6.000 Mann.
Südkorea gab bekannt, dass es seine Militärpräsenz auf den Inseln, die an Nordkorea angrenzen, verstärken werde. Der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Tae Young trat heute zurück. Abgeordnete des südkoreanischen Parlaments hatten der Militärführung eine zu langsame und zu zaghafte Reaktion auf den nordkoreanischen Angriff am Dienstag vorgeworfen. Verwandte Texte:
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