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Friedensnobelpreis geht an Obama
Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an US-Präsident Barack Obama. Das Nobelkomitee im norwegischen Oslo würdigte damit Obamas Einsatz zur "Stärkung der internationalen Diplomatie". Obama habe ein völlig neues internationales Klima geschaffen. Besonderes Gewicht sei bei der Entscheidung auf Obamas Einsatz für eine Welt ohne Atomwaffen gelegt worden.
Der norwegische Komiteechef Thorbjørn Jagland sagte zur Begründung: "Alles, was er in seiner Zeit als Präsident angepackt hat, und wie sich das internationale Klima durch ihn verändert hat, ist schon mehr als Grund, ihm dem Friedensnobelpreis zu verleihen." Das Komitee habe schon immer versucht, noch nicht abgeschlossene Entwicklungen für den Frieden zu stimulieren und zu fördern. Als Beispiele führte er die Preisvergaben an Bundeskanzler Willy Brandt und an den sowjetischen Parteichef Michail Gorbatschow an.
Die Reaktionen auf die Verleihung des Friedensnobelpreises an den US-Präsidenten sind unterschiedlich. Kommentatoren sehen diese teilweise sehr kritisch. In der Süddeutschen Zeitung erschien ein Kommentar, der die Entscheidung des Nobelkomitees als "nicht nachzuvollziehende Verirrung von sechs Juroren" bezeichnet, denen jedes Gefühl für Realismus und jede Urteilskraft abhanden gekommen sei. Das Weiße Haus selbst zeigte sich am Morgen sprachlos. Eine offizielle Stellungnahme gab es zunächst nicht. Wie der Fernsehsender CBS berichtet, gab Regierungssprecher Robert Gibbs dem Fernsehsender eine Stellungnahme in Form einer SMS, die aus einem einzigen Wort bestand: "WOW." Auch auf internationaler Ebene herrschte zunächst Schweigen. Von der deutschen Bundeskanzlerin liegt inzwischen eine Stellungnahme vor, in der sie dem US-Präsidenten zu dem Preis gratulierte. Sie sagte: "Die Auszeichnung ist sicherlich ein Ansporn für den Präsidenten und für uns alle." Positiv reagierte inzwischen auch die Führung der Palästinensischen Autonomiebehörde. "Ich hoffe, dass der Preis ein zusätzlicher Ansporn für Präsident Obama ist, noch härter für einen Frieden in unserer Region zu arbeiten", sagte ein Sprecher. Auch weitere Staatsrepräsentanten und Sprecher wichtiger Organisationen gratulierten Obama, so der italienische Ministerpräsident Berlusconi, der Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Mohammed ElBaradei ("Mir fällt niemand ein, der diese Ehre mehr verdient hätte."), und der norwegische Ministerpräsident Jens Stoltenberg: "Der Preis kommt nicht zu früh. Es ist richtig, wenn er an jemanden geht, der mitten in der Verantwortung steht und etwas durchzusetzen hat." Verwandte Texte:
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