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MYANMAR

10.09.2009

Kritik an Energiekonzernen wegen eines Pipeline-Projekts in Myanmar

Die Energiekonzerne Total und Chevron sind wegen des Yadana-Projekts, eines Pipelineprojekts im von einer Militärdiktatur regierten Myanmar, in die Kritik geraten. Die Organisation "Earth Rights International" (ERI) veröffentlichte heute einen Bericht, der beweisen soll, dass die birmesische Militärdiktatur Erlöse aus dem Erdgasgeschäft auf Konten zweier Banken in Singapur versteckt. Total und Chevron wird im Bericht vorgeworfen, Zwangsarbeit, Tötungen und Korruption auf höchster Ebene zu dulden. Beide Unternehmen bestreiten die Vorwürfe. Sie behaupten, mit Bildungs- und entwicklunspolitischen Programmen einen positiven Einfluss im Land auszuüben. Auch die beiden im Bericht genannten Banken weisen die Behauptungen zurück.

Die Yadana-Pipeline, durch die Erdgas aus Feldern im Andamanensee durch Myanmar nach Thailand transportiert wird, galt schon länger als umstritten. ERI erläutert in einer Pressemitteilung zur Untersuchung mit dem Titel "Total Impact: The Human Rights, Environmental, and Financial Impacts of Total and Chevron's Yadana Gas Project in Military-Ruled Burma (Myanmar)" die Brisanz der Vorwürfe. So bezeichnet Matthew Smith, der Koordinator des Burma-Projekts der Organisation, die Erlöse aus dem Erdgasgeschäft, an dem die beiden Energieunternehmen durch den Pipelinebau beteiligt sind, als die "Rettungsleine" des birmesischen Regimes. "Die militärische Elite versteckt Milliarden von Dollar an Volksvermögen in Singapur, während das Land unnötig unter den geringsten Sozialausgaben in ganz Asien leidet", wird Matthew Smith zitiert. Die Mehrheit der Menschen in Myanmar lebt in Armut. Durch die Geschäfte mit der Militärregierung, die offiziell State Peace and Development Council genannt wird, würden Total und Chevron zu wichtigen externen Faktoren, die zur deren Unnachgiebigkeit beitrügen. Dies sei, so ERI, einer der Gründe, weshalb internationaler und nationaler Druck auf die Militärregierung bisher so ineffektiv gewesen sei. Ihre Anschuldigungen stützt ERI nach eigenen Angaben auf "vertrauliche und verlässliche" Quellen sowie Fotos und Interviews.

Laut ERI-Bericht haben beide Unternehmen in der Vergangenheit gelogen. Sie hätten behauptet, die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) habe Ihnen bescheinigt, die Zwangsarbeit beim Pipelinebau in Myanmar abgeschafft zu haben. Derartige Aussagen der ILO habe es nie gegeben. Von den Energieunternehmen fordert ERI keinen Rückzug aus Myanmar, sondern mehr Transparenz. Die Unternehmen sollten alle Zahlungen, die sie seit 1992 an die birmesische Regierung geleistet haben, offenlegen sowie falsche Behauptungen über Zwangsarbeit richtigstellen. Die Vereinigten Staaten und die Europäische Union haben Handelssaktionen gegen die birmesische Regierung verhängt. Total und Chevron sind davon nicht betroffen.

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