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KINDER IN DER WELT | 08.05.2008 |
Mutter Beate J. sprang mit ihrer Tochter Melissa-Louisa in den Tod
Die 36-jährige Beate J. stieg nach Informationen der BILD-Zeitung am Montag mit ihrer drei Jahre alten Tochter Melissa-Louisa ins Auto und fuhr fünf Kilometer ins Plattenbaugebiet "Am Schlaatz". Dort ging sie mit ihrem Kind in den 14. Stock und stieg auf den mitgebrachten Hocker. Dann sprangen die beiden auf das Eingangsvordach herunter und rutschten auf den Rasen. Beate J. war sofort tot, ihre Tochter atmete noch. Sanitäter kämpften mehrere Minuten lang um ihr Leben, bevor das Mädchen starb.
Es war nicht das erste Mal, dass sie versuchte, sich das Leben zu nehmen. Die Frau hatte vor acht Monaten bereits einmal versucht, sich mit ihrer Tochter in den Tod zu stürzen. Der Vorfall ereignete sich in demselben Haus. Damals fand die Polizei heraus, dass Beate J. an schweren Depressionen litt. Bei dem Vorfall am 1. August 2007 konnte die Polizei die Frau mit ihrer Tochter in letzter Minute retten, denn sie hatte ihrem Mann eine Abschieds-SMS auf das Handy geschickt. Dieses Mal gab es keine SMS.
Unterdessen hat der Oberbürgermeister Potsdams, Jann Jakobs, Kommunikationsprobleme zwischen den Behörden eingeräumt. Der Vorfall vom August 2007 wurde, wie die Onlineausgabe der Welt schreibt, von den Polizeibeamten nicht an das Jugendamt gemeldet. Dennoch ist Jakobs der Auffassung, die Polizei habe korrekt gehandelt. Das Wohl des Kindes müsse immer im Gesamtkontext beurteilt werden. Das Mädchen sei regelmäßig in die Kindertagesstätte gebracht worden, der Vater habe sich um sie gekümmert. Trotzdem sei es gut, wenn solche Vorfälle auf jeden Fall auch an das Jugendamt weitergeleitet würden. Es wurde erst informiert, als die Frau vor einem Monat erneut in einer psychiatrischen Klinik behandelt wurde und dabei Gedanken äußerte, dass sie sich und ihre Tochter umbringen wolle. Das Krankenhaus teilte dem Jugendamt brieflich mit, dass unter Umständen eine Gefährdung des Kindeswohls nicht auszuschließen sei.
Von Polizeileiter Matthias Tänzer geht nun eine mit der Stadt abgesprochene Initiative aus, die Informationswege untereinander zu verbessern. Verwandte Texte:
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