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Erdbeben in Padang: Hoffnung auf Überlebende schwindet
Am vierten Tage nach dem Erdbeben auf der indonesischen Insel Sumatra schwindet die Hoffnung, weitere Überlebende zu finden. Nach Behördenangaben wurden in den Bergdörfern im Bezirk Padang Pariaman mehrere Dörfer durch Erdrutsche verschüttet, manche Dörfer wurden bis zu 30 Meter hoch begraben. Die Dorfbewohner sind jedoch weitgehend auf sich gestellt, weil sich die Hilfsmannschaften auf die 900.000 Einwohner zählende Stadt Padang konzentrieren. Vielerorts graben sie mit den Händen nach Verschütteten. Bislang wurden 809 Leichen geborgen, mehr als 4.000 Personen werden noch vermisst. Die Region wird immer wieder von Nachbeben erschüttert, was die Rettungs- und Bergungsarbeiten erschwert. Unter den Toten sind mindestens 285 Bewohner im Bezirk Padang Pariaman.
In der Ortschaft Jumanak begrub ein Erdrutsch eine ganze Hochzeitsgesellschaft mit über 200 Gästen unter sich. Einer der Überlebenden, der 15-jährige Bruder der Braut, berichtete, dass seine Schwester zu den Hochzeitsfeierlichkeiten in ihr Heimatdorf zurückgekehrt war. Auch die Nachbardörfer Pulau Aiya, Lubuk Lawe und Limo Koto Timur wurden verschüttet. Die Überlebenden beklagten, bisher keine Hilfe von außen erhalten zu haben. Der 48-jährige Dola Jambak erzählte der Associated Press, sieben Verwandte verloren zu haben. "Alles was ich tun kann, ist auf die Suchteams zu warten. Aber sie kommen nicht."
Der Manager des völlig zerstörten Hotels Ambacang in Padang, Sarana Aji, sagte in einem Interview, daß zum Zeitpunkt des Unglücks sich in dem Hotel 125 Gäste aufgehalten hatten. Er selbst habe sich retten können, weil er zu Beginn des Bebens aus der Lobby ins Freie gelaufen war. Bislang wurden nur 29 Leichen aus den Trümmern des Hotels geborgen.
Viele Straßenverbindungen sind durch die Erdrutsche unterbrochen und erschweren so den Zugang für Rettungstrupps. Nach den Angaben des Katastrophenschutzzentrums wurden 485 Schulen und öffentliche Gebäude sowie über 83.000 Häuser völlig zerstört, weitere 100.000 Gebäude und rund 30 km Straßen wurden schwer beschädigt. Auch seien fünf Brücken eingestürzt. In Padang ist die Elektrizitätsversorgung unterbrochen, es gibt zu wenig Treibstoff, auch das Telefonnetz funktioniert nicht. Auch das behindert die Arbeit von Ärzten und Helfern. Diese beklagen vor allem, dass die örtlichen Gesundheitseinrichtungen auf die Katastrophe nicht eingestellt sein, insbesondere bei der Behandlung von Rückenverletzungen gebe es Engpässe, so Patrick Fuller, ein Sprecher des Roten Kreuzes zu Al-Dschasira.
Die indonesische Regierung hat inzwischen entschieden, künftig in erdbebengefährdeten Gebieten erdbebensichere Bauten zu errichten. Das Land liegt auf dem Pazifischen Feuerring und Erdbeben sind in Indonesien häufig. Es war das zweite Erdbeben innerhalb eines Monats in Indonesien, das Menschenleben forderte. Ein Erdbeben südlich von Java hatte am 2. September 82 Menschenleben gefordert. Verwandte Texte:
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