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HAITI

02.02.2010

Haiti: Wachsende Gefahr des Kinderhandels

Nachdem am Wochenende zehn US-Bürger wegen des Verdachts auf Kindesentführung an der Grenze Haitis zur Dominikanischen Republik festgenommen worden waren, warnen haitianische Behörden vor der wachsenden Gefahr des Kinderhandels. Medien berichteten davon, dass zahlreiche Kinder aus dem Land verschwunden seien.


Zehn Mitglieder der christlichen Hilfsorganisation "New Life Children's Refuge" aus Idaho waren am Sonntag an der Grenze zur Dominikanischen Republik mit 33 Kindern im Alter zwischen zweieinhalb Monaten und zwölf Jahren festgenommen worden. Bei den Kindern handelt es sich offenbar nicht um Waise, sondern vermutlich sind viele ihrer Eltern und andere Angehörige noch am Leben. Die US-Bürger hatten keine Genehmigung für die Mitnahme der Kinder. Wie die haitianischen Behörden mitteilten, bestehe der Verdacht, dass die Kinder illegal an im Ausland lebende Adoptiveltern vermittelt werden sollten.

Wo die US-Bürger vor Gericht gestellt werden sollen, ist noch unklar. Der haitianische Ministerpräsident Max Bellerive erklärte, er könne sich vorstellen, dass sich die US-Bürger vor einem US-Gericht verantworten müssten, da die meisten Gerichtsgebäude in Haiti zerstört seien. Die Kinder wurden inzwischen in einem SOS-Kinderdorf in der Nähe der Hauptstadt Port-au-Prince untergebracht. Der Tiroler Georg Willeit vom SOS-Kinderdorf erklärte zum Zustand der Kinder: "Die Kinder sind hungrig, durstig, verängstigt und traurig zu uns gekommen. Ein Baby war nackt und dehydriert. Es wurde in die nächste Klinik gebracht. Wir geben den Kindern zu essen, zu trinken und betreuen sie psychologisch." Willeit warnte vor voreiligen Adoptionen in der gegenwärtigen chaotischen Situation in dem Land. Zunächst müsse versucht werden, die nächsten Verwandten der Kinder zu finden.

Einige Schulen des zerstörten Landes wurden inzwischen wieder eröffnet. Dies betrifft jedoch hauptsächlich Schulen in ländlichen Gebieten. In Port-au-Prince fällt der Unterricht weiterhin aus, weil nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF drei Viertel aller Schulen in der Hauptstadt durch das Beben zerstört wurden.

Neuesten Schätzungen zufolge waren bei dem Erdbeben vor zwei Wochen 180.000 Menschen ums Leben gekommen, 200 000 wurden verletzt.

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