| Raumgruppen-Nr = | Gitterparameter_a = 6,98 | Gitterparameter_b = 17,07 | Gitterparameter_c = 7,01 | Gitterparameter_alpha = | Gitterparameter_beta = 90,32 | Gitterparameter_gamma = | Formeleinheiten = 2 | Ref_Gitterparameter = | häufige_Kristallflächen = , , , , | Zwillingsbildung = Häufig; zwei oder mehr Zwillinge an [001] oder ein Zwilling parallel zu [100];
| Mohshärte = 2,5 | Dichte = berechnet: 3,63; gemessen: 3,40 bis 3,63 | Spaltbarkeit = Perfekt an ; Teilweise an und | Bruch = spröde | Farbe = gelb-bräunlich | Strichfarbe = helles Gelb bis grünliches Weiß | Transparenz = transparent | Glanz = Glasglanz | Radioaktivität = vorhanden | Magnetismus =
| Brechungsindex_n_alpha = | Brechungsindex_n_beta = | Brechungsindex_n_gamma = | Brechungsindex_n_e = | Brechungsindex_n_o = | Brechungsindex_n = | Doppelbrechung = | Optischer_Charakter = Biaxial (wahrscheinlich) | Optischer_Achsenwinkel = 90° | Pleochroismus = X = Y = Gelb, Z = dunkles Olivbraun bis braunschwarz
| chemisches_Verhalten = löslich in Säuren | besondere_Kennzeichen = }}
Bassetit ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate, Arsenate und Vanadate. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem in der chemischen Zusammensetzung Fe2+(UO2)(PO4)2 ? 8H2O. Wegen der Beteiligung von Uran ist das Mineral radioaktiv.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde von Arthur Francis Hallimond 1915 in der Bissit-Minengruppe, Cornwall, England, Großbritannien, entdeckt. Er benannte es zu Ehren der Typlokalität (Stelle der Erstbeschreibung)
Bassitit (im Englischen
Bassitite). Das Mineral wurde von der International Mineralogical Association (IMA) als vor ihrer Gründung beschrieben bestätigt und zählt daher als
grandfathered.
Klassifikation
Bereits in der veralteten, aber teilweise noch gebräuchlichen 8. Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehörte der Bassetit zur Mineralklasse der "Phosphate, Arsenate und Vanadate" und dort zur Abteilung der "Uranylphosphate/Arsenate und Uranylvanadate", wo er zusammen mit Abernathyit, Chernikovit, Lehnerit, Metaankoleit, Metaautunit, Metaheinrichit, Metakahlerit, Metakirchheimerit, Metalodèvit, Metanatroautunit (Meta-Natrium-Autunit), Metanová?ekit, Metatorbernit, Metauranocircit, Metauranospinit, Metazeunerit, Natrouranospinit, Pseudoautunit, Ulrichit, Uramarsit und Uramphit die "Metaautunit-Gruppe" mit der Systemnummer VII/E.02 bildete.
Die seit 2001 gültige und von der IMA verwendete 9. Auflage der Strunz'schen Mineralsystematik ordnet den Bassetit in die nun gekürzte Abteilung der "Uranylphosphate und Arsenate" ein. Diese ist jedoch weiter unterteilt nach der chemischen Struktur, so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung "mit [UO2]2+-[PO4]/[AsO4]3- und [UO2]2+-[V2O8]6- sowie isotype Vanadate (Sincosit-Reihe)" zu finden ist, wo er erneut in der "Metaautunit-Gruppe" zu finden ist. Diese besteht - unverändert - neben Bassetit aus Abernathyit, Chernikovit, Lehnerit, Metaankoleit, Metaautunit, Metaheinrichit, Metakahlerit, Metakirchheimerit, Metalodèvit, Metanatroautunit (Meta-Natrium-Autunit), Metanová?ekit, Metatorbernit, Metauranocircit, Metauranospinit, Metazeunerit, Natrouranospinit, Pseudoautunit, Ulrichit, Uramarsit und Uramphit.
Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebräuchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Bassetit in die Klasse der "Phosphate, Arsenate und Vanadate" und dort in die Abteilung der "wasserhaltigen Phosphate etc., mit A2+(B2+)2(XO4) ? x(H2O), mit (UO2)2+" ein. Hier ist er in der unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 40.02a.16 mit der System-Nr. 40.02a.16.01 zu finden.
Chemismus
Das UO
2 ist hier nicht eingelagertes Uran(IV)-oxid, sondern basiert auf einem U
6+-Kation, das sogenannte Uranyl. Mit zwei positiven Ladungen gleicht es das Phosphat-Anion (dreifach negativ) auf die verbleibenden zweifach negativ aus, welche schlussendlich vom Eisen neutralisiert werden. Eine Synthese von Bassetit von Vochten, de Grave und Pelsmaekers aus dem Jahr 1984 geht dabei von dem "Hydrogen Autunit" (engl.
Hydrogen autunite) aus, welches die Formel H[UO
2|PO
4] besitzt. In dieser Schreibweise kann die Formel von Bassetit auch als Fe
2+ [UO
2|PO
4]
2 geschrieben werden.
Kristallstruktur
Bassetit kristallisiert monoklin in der mit den Gitterparametern
a = 6,98 Å,
b = 17,07 Å und
c = 7,01 Å und zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Eigenschaften
Morphologie
Bassetit bildet Kristalle mit quadratischer oder rechteckiger Kontur. Sie sind bis zu 3 mm groß.
Chemische Eigenschaften
Bassetit ist löslich in Säuren.
Physikalische Eigenschaften
Aufgrund des Urangehalts ist Bassetit radioaktiv.
Bildung und Fundorte
Bassetit bildet Paragenesen mit chemisch verwandten Mineralen. Es wurde Uranospathit, Torbernit, Uraninit, Pyrit, Metaautunit, Saléeit und Metanová?ekit beobachtet.
Allgemein ist Bassetit ein eher seltenes Mineral. Dennoch kann es an einigen Fundstellen gefunden werden: In Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Gabun, Großbritannien, Italien, Kanada, Polen, Spanien, der Schweiz, Tschechien und in den USA.
Siehe auch
Literatur
- C. Frondel: Systematic mineralogy of uranium and thorium In: U. S. Geological Survey Bulletin, Vol. 1064, 1958, S. 200-204.
- R. Vochten, E. de Grave, J. Pelsmaekers: Mineralogical study of bassetite in relation to its oxidation In: American Mineralogist, Vol. 69, 1984, S. 967-978 (PDF)
- R. Vochten, G. Brizzi: Bassetite and other uranium minerals from Arcu su Linnarbu, Capoterra, Cagliari, Sardinia In: Mineralogical Reports, Vol. 18, 1987, S. 181-184
Weblinks
Einzelnachweise