1877" mit einer Widmung an Max Kurnik]]
Ernst Friedrich Wilhelm Hugo Höffert (* 25. Oktober 1832 während einer Reise in Stralsund; ? 1903) war ein deutscher Hof-Fotograf, der in zahlreichen Städten Europas Ateliers betrieb.
Leben
Wie bei den meisten Fotografen des 19. Jahrhunderts ist auch zur Biographie von Wilhelm Höffert bisher wenig erforscht. Derzeit präsentieren daher Museen und Archive hilfsweise ihre Fotografien und andere Dokumente von Wilhelm Höffert über das Internet zumeist mit allen bisher bekannten Angaben, bestenfalls auch mit Scans der Rückseiten der Fotografien und den darauf befindlichen Angaben und Abbildungen, um so dann international mit Anderen zwecks Wissenstransfer zu kooperieren.
Auf diese Weise wurde bekannt, dass Höfferts Eltern Schauspieler waren. Ihr Sohn Wilhelm kam während einer Durchreise in Stralsund zur Welt.
Bereits 1860 betrieb Höffert ein Atelier in Göteborg, anfangs in der Drottninggatan 68, dann 1860 bis 1863 in der Södra Hamngatan 41. Aus dieser Zeit besitzt das Stadtmuseum Göteborg aus der Hand Höfferts drei Abzüge der selben Architekturfotografie des Kanals Västra Hamnkanalen in Nordstaden und Inom Vallgraven.
Ebenfalls in Göteborg ging Höffert eine Geschäftspartnerschaft ein: Ein Vollporträt in "Örnsköldsviks Museum und Kunsthalle" weist eine Firma "Unna & Höfferts ..." aus unter der Adresse Södra Hamngatan 41.
Schon 1873 und vorher war Höffert königlich sächsischer Hoffotograf der Familie des Kronprinzen und späteren Königs Albert von Sachsen. Zu jener Zeit betrieb Höffert Ateliers
- in einem Kaufhaus in der Seestraße [10] in Dresden, nahe dem Altmarkt;
- auf der Promenade in Leipzig, "vis-à-vis der Centralhalle", sowie
- in Chemnitz, bei der dortigen "Nicolaiapotheke".
Um 1875 betrieb der Unternehmer zusätzlich Ateliers
- in Bad Ems und
- in Karlsruhe in der Hirschstraße 36.
Spätestens um 1877 hatte Höffert abermals den Titel des Hoffotografen erhalten, diesmal der königlich preußischen Familie, sprich der von Kaiser Wilhelm I. Zu jenem Zeitpunkt betrieb er ausweislich eigener Angaben auf der Rückseite einer seiner Cartes de Visite (CDV) ein weiteres Atelier
- in der Rue du temple No. 5 in Nizza
In Berlin sind bisher von 1885 bis 1897 das Atelier am Leipziger Platz 12 nachgewiesen und von 1892 bis 1900 das Unter den Linden 24.
Um 1891 war ein weiteres Atelier eingerichtet in Breslau am dortigen Tauentzienplatz 11. Weitere Ateliers sollen dokumentiert sein, z. T. unter wechselnden Adressen, in Köln, Magdeburg und Düsseldorf.
- Hamburg, am "Jungfernstieg 6", angeblich zwischen 1881 und 1899, um 1895 jedoch Jungfernstieg 12;
- Hannover, "Georg-Str. 9", um 1895 jedoch Georgstraße 14
Das Adressbuch der Stadt Bonn von 1903 verzeichnet den Fotografen
Ferd. Bauer in der
Coblenzerstr. 8 a als Nachfolger von
W. Höffert.
Die Deutsche Fotothek zeigt auf ihrer Internetseite 15 Fotografien unter dem Urheberschaftsbegriff Wilhelm Höffert, darunter ein sogenanntes "Brautbild" um 1885 aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.
Vor der Eröffnung seines eigenen Studios soll Nicola Perscheid für zweieinhalb Jahre von 1889 bis 1891 in Höfferts Atelier in der Dresdner Seestraße angestellt gewesen sein, wie er in seinen Memoiren angegeben haben soll. In dieser Zeit sollen Fotografien Perscheids von den Bayreuther Festspielen 1889 entstanden sein, für die aber weiterhin die Urheberschaft Wilhelm Höfferts gilt. Seitdem sollen bis 1903 Fotografien von den Bayreuther Festspielen über den Dresdner Firmensitz vertrieben worden sein. Später erhielt Perscheid ebenfalls, wie zuvor Höffert, den Titel des "königlich sächsischen Hofphotographen" verliehen.
Ebenfalls in der Dresdner Seestraße soll 1895 der Fotograf Hugo Erfurth angestellt gewesen sein. Zu den genannten Titeln kam später der des Hoffotografen des Prinzen von Wales hinzu.
Spätestens 1896 hatte Höffert seine Titel als Hoffotograf vervielfacht: Unter den 15 Fotografien von Höffert im Besitz des Theatermuseums Meiningen (auch: "Zauberwelt der Kulisse") befindet sich eines im Kabinettformat mit einem Brustbild des Schauspielers Josef Kainz, das bereits vier Wappen aufzeigt, auf die der Hoffotograf bezug nahm.
Spätestens nach dem Tode von Wilhelm Höffert sollen in Leipzig die Fotografen E. & M. Foerstner (oder Förstner) das Atelier Höfferts unter Beibehaltung des Namensgebers fortgeführt haben, anfangs in der Schloßgasse 1/Ecke Petersbrücke, von 1906 bis 1907 unter der Adresse Barfußgasse 15.
Literatur (Auswahl)
- Christina Ossowski (Bearb.): Historische Kameras und Leipziger Photographie 1840 - 1950, Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Museum der bildenden Künste Leipzig vom 12. März - 1. Mai 1983, hrsg. im Auftrag des Rates des Bezirkes Leipzig, Leipzig: Museum der bildenden Künste, 1983
Bildbeispiele
Wie bei vielen anderen Hoffotografen auch suchten zahlreiche bekannte Persönlichkeiten die Ateliers von Wilhelm Höffert auf, um Porträts von sich anfertigen zu lassen, beispielsweise
Siehe auch
- Berliner Fotografenateliers im 19. Jahrhundert
Weblinks
Anmerkungen
Aktuelle Nachrichten als RSS-Feed
