R-Frage, eines von zwölf universitären Tumorzentren in Deutschland, was macht nun gerade dieses eine Tumorzentrum relevant? Wird auch bereits im Artikel Universitätsklinikum Essen erwähnt. -- 08:58, 1. Jul. 2014 (CEST)
Das
Westdeutsche Protonentherapiezentrum Essen (WPE) in Essen ist eine klinische Einrichtung des Universitätsklinikum Essen an der Menschen mit Tumoren im Kopf, in der Wirbelsäule oder der Beckengegend mit Hilfe der Protonentherapie behandelt werden.
Entstehung
Der Bau des Zentrums begann 2006, 2008 wurde Richtfest gefeiert. 2009 sollten erste Patienten behandelt werden, aufgrund fehlerhafter Technik und mangelhafter Ausführung des Gebäudes starteten die klinischen Anwendungen jedoch erst im Mai 2013 mit der Inbetriebnahme des ersten Behandlungsraumes. Seitdem wurden (Stand Juni 2014) rund 50 Patienten behandelt.
Im April 2014 ging - parallel zur vollständigen Übernahme des WPE durch das Universitätsklinikum Essen - der zweite von insgesamt vier Behandlungsräumen in Betrieb. Hier können Tumoren mit der pencil beam scanning-Technologie bekämpft werden. Die weiteren Räume sollen bis Ende 2015 ausgebaut sein. Dann wollen die Ärzte dort bis zu 1.000 Patienten pro Jahr behandeln.
Behandelbare Erkrankungen
Aktuell werden am WPE nicht-vorbestrahlte, statische Tumore im Kopf-, Wirbelsäulen- und Beckenbereich behandelt, in erster Linie primäre Hirntumoren sowie Sarkome von Schädelbasis, Gesichtsschädel, Wirbelsäule und Becken.
Ausstattung
Das WPE verfügt über vier Behandlungsräume, von denen zwei bereits fertig gestellt sind und zwei weitere bis Ende 2015 in Betrieb genommen werden sollen. In drei Räumen kann die Strahlführung dann um dann 360 Grad gedreht werden, sodass zusammen mit dem drehbaren Tisch eine günstige Einstrahlrichtung erreicht wird. Der vierte Behandlungsraum wird mit einer horizontalen Strahlführung und einem Augentherapieplatz ausgerüstet. Für die Therapieplanung und Verlaufsuntersuchung verfügt das WPE u.a. über Ultraschall, Computer- und Magnetresonanztomographen (CT und MRT). Bei Bedarf können Protonentherapie und Therapievorbereitung in Narkose erfolgen. Protonenquelle ist ein Zyklotron der Ion Beam Applications S.A. (IBA) mit einer konstanten Energie von 230 MeV.
Kooperationen
Das WPE ist als "Klinik für Partikeltherapie" in das Universitätsklinikum Essen eingebettet und arbeitet mit der Klinik für Strahlentherapie sowie dem Westdeutschen Tumorzentrum Essen zusammen. So nehmen Spezialisten des WPE u.a. an einem regelmäßig tagenden interdisziplinären Tumorboard teil. Dieses besteht aus Strahlentherapeuten, Radiologen, internistischen Onkologen, Pathologen und Chirurgen des Universitätsklinikum Essen.
Mitarbeiter
Am WPE arbeiten derzeit sieben Ärzte, davon vier Fachärzte für Strahlentherapie, vierzehn Physiker, Physikassistenten und Feinmechaniker, sieben Medizinisch-technisch-radiologische Assistenten sowie fünf Case Management- und Ambulanzkräfte.
Weblinks