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Proximale Humerusfraktur
Die Proximale Humerusfraktur synonym Oberarmkopffraktur, (ungenau: subkapitale Humerusfraktur) ist eine Bruchform des körperstammnahen Anteils des Oberarmknochens mit steigender Inzidenz. Bei momentan etwa 100 Fällen pro 100 000 Einwohnern pro Jahr ist sie eine der häufigen Frakturen und macht 5% aller Knochenbrüche aus.
Die proximale Humerusfraktur ist eine Indikatorfraktur für die Osteoporose und ältere Patientinnen ohne antiosteoporotische Medikamente sollten eine Knochendichtemessung erhalten und eventuell eine Therapie erhalten. 60-80% der proximalen Humerusfrakturen können konservativ behandelt werden, wenn sich die Fragmente um weniger als 1cm verschoben haben oder der Winkel um weniger als 45° gekippt ist (Einteilung nach Neer, Gruppe I)
Pathomechanismus und Inzidenz
Die Ursache sind oft leichtere Stürze bei älteren Frauen, die bei Vorliegen einer Osteoporose ein deutlich höheres Risiko für diese Frakturform haben. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer (w > m: 2-3:1), wobei diese Fraktur bei Frauen über 70 Jahren mit einer Inzidenz von über 400/100 000 angegeben wird. Das Trauma ist dabei oft indirekt, der Sturz auf die ausgestreckte Hand oder den Ellenbogen führt zu einer Stauchungsfraktur meistens im Bereich des Collum chirurgicum. Bei Kindern tritt die Fraktur häufig als Epiphysenfugenfraktur auf und ist auch hier eine der häufige Frakturen mit etwa 4% aller Extremitätenfrakturen im Kindesalter. Bei Kindern wird die Fraktur nach der AO-Klassifikation für Kinder eingeteilt und hat hier die Formen 1.1E/1-2 oder 1.1M/2-3. Außerdem kann bei einer Epiphysenbeteiligung eine Einteilung nach Salter-Harris angewendet werde, welche hier als Salter I-II entsprechend 1.1E/1 (Salter I) und 1.1E/2 (Salter II) (siehe auch Einteilungen)
Auch Tumormetastasen können zu pathologischen Frakturen in diesem Bereich führen, sind aber seltener für die proximale Humerusfraktur verantwortlich als das Trauma.
Diagnostik
Wichtig ist eine Anamnese und die Schilderung des Sturzgeschehens, allerdings kann auch ein scheinbar leichter Sturz aus geringer Höhe eine Fraktur bei einem osteoporotischen Knochen bedingen. Bei einem Sturz auf den ausgestreckten Arm sollte das Handgelenk, das Ellenbogengelek und Schultergelenk auch untersucht werden.
Eine Röntgendarstellung bei Verdacht auf eine Fraktur sollte die angrenzenden Gelenke mit darstellen, dafür wird eine Aufnahme von vorne (a.p. - anterior-posteriorer Strahlengang) sowie eine Aufnahme durch das Schulterblatt (transkapulär, Y-Aufnahme) angefertigt, eine Computertomografie (ein CT) kann bei komplexeren Brüchen Begleitverletzungen insbesondere des Schultergelenks deutlicher darstellen. Im Fall einer pathologischen Fraktur kann ein Magnetresonanztomografie den Tumor besser darstellen als ein CT.
Einteilung
Die AO-Klassifikation kann auch proximale Humerusfrakturen beschreiben, allerdings werden diese Frakturen in der Klinik nach Neer eingeteilt. Es ist bei Erwachsenen keine standardisierte Behandlung in Form einer Leitlinie bekannt. Im allgemeinen stützt man sich jedoch bei der Behandlung auf die Einteilung von Neer.
Therapie
Etwa 60-80% der proximalen Humerusfrakturen können konservativ behandelt werden, allerdings sollte eine zugrundeliegende Osteoporose mit bedacht und gegebenenfalls therapiert werden. Die konservative Therapie besteht aus der Anlage eines Gilchrist- oder Desault-Verbandes für 8 Tage (2-3 Wochen) oder bis eine Schmerzfreiheit erreicht ist, außerdem wird durch physiotherapeutische Übungen ab dem 8. Tag eine über sechs Wochen gehende funktionelle Behandlung durchgeführt. Eine regelmäßige Röntgenkontrolle der Fraktur wird empfohlen.
Bei einer Dislokation des Fragmentes von mehr als 1cm (nach Neer) oder mehr als 0,5cm (nach Lill) oder bei einem Winkel von mehr als 45° zwischen den beiden Fragmente sowie bei komplexeren Frakturen sollte eine operative Therapie erfolgen.
Einzelnachweise
Literatur
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