Rote Karte für den Weihnachtsmann: Knapp die Hälfte der Rauschebärte antworten nicht auf E-Mail-Wunschzettel von Kindern. Wenn ein Himmelsvertreter auf eine E-Mail antwortet, bedient er sich zudem in drei Viertel der Fälle vorgefertigter Standardfloskeln. Nur wenige machen sich die Mühe, Kindern persönlich zu antworten. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle E-Mail-Response-Analyse unter Weihnachtsmännern, die Mummert Consulting seit 2001 durchführt. Leonie (7 Jahre) aus Hamburg hatte weltweit 41 Bodenstationen der himmlischen Geschenkeverteiler in acht Ländern (Dänemark, Deutschland, Finnland, Großbritannien, Kanada, Österreich, Schweden, USA) angeschrieben.
Die deutschen Weihnachtsmänner legten in diesem Jahr das beste Antwortverhalten an den Tag: 60 Prozent antworteten auf die Mails von Leonie. Zehn hatten Post von der Kleinen erhalten: "Ich wünsche mir ein blaues Kleid, das neue Harry-Potter-Buch, die Kinderärztin Barbie und eine Bibi-Blocksberg-Kassette." Auch wollte sie neugierig wissen: "Ist das eigentlich nicht schwer, so viele Geschenke zu tragen?" Zwar schickten 66 Prozent eine personifizierte Antwort, aber nur eine einzige Mail (weihnachtsstadt.de) ging direkt auf die Wünsche und Fragen der kleinen Testerin ein.
Immerhin setzten die meisten Weihnachtsmänner in den vorgefertigten Antwortschreiben den Namen Leonie ein. Doch dann folgen allgemein gültige Standards wie bei christkindpost@yahoo.de: "Ein paar Wochen habe ich noch Zeit mir anzusehen, ob du weiterhin brav bist." Keine Silbe nimmt direkt Bezug auf die zwölf Zeilen der kleinen Briefschreiberin. Beim Weihnachtsmanndorf (weihnachtsmanndorf.de) funktionierte selbst das automatische Einsetzen des Namens nicht, und die Mail begann mit: "Hallo .$name."
Damit setzt sich die unchristliche Massenabfertigung der erwartungsfrohen Kinder auch im dritten Jahr der vorweihnachtlichen Response-Analyse fort. Die Weihnachtsmann-Assistenten in Österreich, Finnland, Schweden, Dänemark, Großbritannien, Kanada und den USA reagierten oft noch unbefriedigender als ihre deutschen Kollegen. Dabei hatte sich Leonie ihren Text sogar auf Englisch und Dänisch übersetzen lassen. Auf 27 Auslandsbriefe gab es 15 Antworten. Es schwiegen die Weihnachtsmänner aus Dänemark, Österreich und Schweden.
Joulupukki, der finnische Weihnachtsmann, hätte besser auch geschwiegen. Seine Antwort auf Leonies Wunschzettel irritierte am meisten. Er schrieb vom Herbst: "Das Grün der Bäume hat gewechselt zu Gelb, Rot, Ocker und Braun. Herrlich, dieses bunte Farbenspiel im sanften Sonnenlicht." Eine ebenfalls skurrile Antwort auf Spanisch sendete ein vermeintlich deutscher Weihnachtsmann (weihnachtsmanndienst.de): Er lud Leonie auf ein kleines Gläschen Bier ein. Auf Nummer Sicher ging der Himmelsbote der US-amerikanischen Seite claus.com. Nach einer ersten Nachricht eines "Elfen" an das Kind wurden die Eltern per Mail über die Wunschaktivitäten ihres Zöglings informiert.
Auf dem Spitzenplatz aller Weihnachtsmann-Antworten liegt der deutsche Rauschebart aus der Weihnachtsstadt (weihnachtsstadt.de). Er lieferte eine sehr persönliche Antwort, die genau auf die Wünsche und Fragen des Kindes einging.
Auf Rang zwei liegt der Himmelsbote, der unter der Adresse christkindpost@yahoo.de erreichbar ist. Die Antwort kam hier prompt und persönlich, jedoch nicht so nett und liebevoll wie beim Testsieger.
Den dritten Platz belegt die englischsprachige Seite itssanta.com. Der Weihnachtsmann lieferte die einzige persönliche Mail aus dem Ausland. Leider musste Leonie darauf rund zwei Wochen warten. (Original Pressetext)