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Einstein und die Quantenwelt - und der Alte hatte doch RechtFrischer Wind kommt auf im Reich der kleinsten Teilchen: Neue Entwicklungen in der Quantenphysik scheinen Einstein zu rehabilitieren, berichtet das Wissensmagazin "bild der wissenschaft" in seiner neuesten Ausgabe.
Trotz ihrer beispiellosen experimentellen Erfolgsgeschichte streiten Forscher noch immer darüber, was die Quantentheorie eigentlich bedeutet. Erwin Schrödinger (der wie Albert Einstein den Physik-Nobelpreis für seine Beiträge zur Quantenphysik erhielt) hat dies mit einem berühmt gewordenen Gedankenexperiment veranschaulicht: Sperrt man eine Katze in einen von außen nicht einsehbaren Kasten, mitsamt einer Apparatur, die ein tödliches Gift freisetzt, sobald die Hälfte einer radioaktiven Substanz zerfallen ist, dann wären gespenstische Katzen möglich, solange niemand in den Kasten schaut. Denn wenn die Gesetze im Reich des Allerkleinsten auch auf der Ebene der Alltagswelt gelten, wären die Katzen zugleich tot und lebendig. Die von Niels Bohr und Werner Heisenberg entwickelte Kopenhagener Deutung der Quantenphysik legt nahe, dass das arme Tier so lange in diesem zwitterhaften Überlagerungszustand bleibt, bis es beobachtet, beziehungsweise gemessen wird.
Einstein glaubte jedoch nicht daran, dass der Mond gewissermaßen nur am Himmel steht, wenn jemand zu ihm aufschaut. Wie er sind nun immer mehr Wissenschaftler davon überzeugt, dass das bisherige Verständnis der Quantenwelt unzureichend ist. Im Gegensatz zur subjektivistischen Lehrbuch-Meinung von Bohr soll sich die künftige Quantentheorie auf eine objektive Wirklichkeit beziehen, die unabhängig von Beobachtungen und Messungen existiert. bild der wissenschaft berichtet über diese neuen Entwicklungen, die eine Ehrenrettung für Einsteins Zweifel sind.
Ein Ausweg aus den Quantenparadoxien wäre ein alles regierendes, überall zugleich wirkendes Führungsfeld. Dann gäbe es keinen Quantenzufall, gegen den sich Einstein mit den Worten "Gott würfelt nicht" immer wieder ausgesprochen hat. "Die Teilchen laufen entlang von Bahnen, wobei ihre Bewegung von der Führungswelle bestimmt wird, ähnlich wie Wellenreiter auf einer Wasserwelle", erläutert Detlef Dürr von der Universität München gegenüber bild der wissenschaft das revolutionäre, auf den Physiker David Bohm zurückgehende Weltbild. Die Idee zum Führungsfeld hatte ursprünglich Einstein selbst.
Auch die "spukhaften Fernwirkungen" (Einstein), die inzwischen für Quantencomputer und sogar das "Beamen" von Atomen ausgenutzt werden, kann die Bohm'sche Mechanik erklären. "Das Führungsfeld sagt allen Teilchen zugleich, wie sie sich bewegen müssen", erläutert Dürr. Bohm sprach sogar von einer "unteilbaren Ganzheit" der Natur. (Original Pressetext) Verwandte Texte:
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