Kindesmissbrauch ist kein Märchen

"Und wenn Sie nichts dagegen tun, so tut er es noch heute"

Die Stiftung Hänsel+Gretel stellt ihre bundesweite Aufklärungskampagne gegen Kindesmissbrauch vor. Ziel der Kampagne ist,die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und die Stiftung als politischen Ansprechpartner bundesweit zu präsen-tieren. Menschen sollen nicht länger wegschauen, wenn in ihrer Umgebung Grauenvolles passiert, sondern dazu ermutigt werden, ihre Hilfe anzubieten.

Unterstützt wird die Stiftung in ihrer Arbeit vom Scholz & Friends Netzwerk. Scholz & Friends Hamburg entwickelte ein umfangreiches Kommunikationskonzept, das auf der von Scholz & Friends Agenda organisierten Pressekonferenz präsentiert wird.

"Auch wenn die Strafgesetze in den vergangenen Jahren verschärft worden sind, Täter zur Therapie genötigt werden und bei schlechter Prognose in Sicherheitsverwahrung kommen, wachsen Täter nach", so die erste Vorsitzende der Stiftung. ?Deshalb ist nach unserer Überzeugung der Weg der Aufklärung und Prävention zunächst bei den Erwachsenen, aber auch bei Kindern als wichtiger Weg zur Eingrenzung dieser Gewalt geboten.? Mit der Kampagne möchte Hänsel + Gretel viel erreichen: die Verstärkung des Schutzes von Kindern vor sexueller Gewalt in Deutschland, die Sensibilisierung und vermehrte ?Aktionsbereitschaft? von Erwachsenen, die Ansprache wichtiger Multipli-katoren und die Generierung von Spenden zur Ausweitung bestehender und zukünftiger Projekte.

Neben einem neuen Stiftungslogo umfasst das von Scholz & Friends Hamburg ent-wickelte Kommunikationskonzept Plakate, Anzeigen, Funk- und Kinospot sowie ein eigens getextetes Märchenbuch. Aber ?Des Königs kleines Töchterlein? ist kein eigentliches Märchen, denn die darin erzählte Geschichte eines kleinen Mädchens ist leider heimliche Realität zahlreicher Familien.

Zu Beginn der Pressekonferenz liest das Schauspielerehepaar Susanne Lothar und Ulrich Mühe das Märchen ?Des Königs kleines Töchterlein?. Ihnen ist wichtig, dass durch ihr Engagement die Lobby der Opfer vergrößert wird. Die Stiftung und alle Beteiligten verstehen die Arbeit von Hänsel+Gretel als Brücke zur optimaleren Vernetzung aller Bürger, die durch mehr Aufmerksamkeit dem Missbrauch von Kindern vorbeugen können. Denn die breite Öffentlichkeit ahnt nicht, dass jedes vierte bis fünfte Mädchen und jeder neunte bis zwölfte Junge sexuelle Missbrauchserfahrungen macht - oft von Menschen bewirkt, die den Kindern nahe stehen oder zur eigenen Familie gehören. Aus diesem Grund erhofft sich die Stiftung weitere Unterstützung durch Medienpartner, die mit Freischaltungen dafür sorgen, dass das Thema an eine noch breitere Öffentlichkeit gelangt.

Seit Gründung im Jahr 1997 initiiert und unterstützt die Stiftung Hänsel + Gretel Kinder-schutzprojekte, wie die bundesweite Einrichtung von kindgerechten Video-Anhörungs-zimmern, den Ausbau von ?Notinsel-Städten?, die Beratung im Internet und Präven-tionsprojekte an Schulen. Ein Einzelfall-Hilfe-Fonds hilft bei besonders schweren Fällen von sexuellem Kindesmissbrauch. (Original Pressetext)