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IRANISCHES ATOMPROGRAMM

07.02.2010

Iran: Ahmadinedschad ordnet die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent an

Der iranische Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad hat am Sonntag im staatlichen iranischen Fernsehen den Leiter der Atomenergiebehörde, Ali Akbar Salehi, aufgefordert, mit der Anreicherung von Uran auf 20 Prozent zu beginnen. Von Vertretern westlicher Staaten wurde die Entscheidung der iranischen Führung scharf kritisiert.


US-Verteidigungsminister Robert Gates forderte die internationale Staatengemeinschaft dazu auf, mehr Druck auf den Iran auszuüben. Der deutsche Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) forderte die Befassung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen mit dem Vorgang. Russlands Außenminister Sergej Lawrow betonte auf der Münchner Sicherheitskonferenz zwar das Recht Irans auf die friedliche Nutzung der Kernenergie, fügte aber hinzu, es sei "absolut inakzeptabel" wenn ein weiteres Land in den Besitz von Kernwaffen gelange.

Der Auftritt des iranischen Außenministers Manutschehr Mottaki auf der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende wurde allgemein als enttäuschend bewertet. Eine Ankündigung des iranischen Staatspräsidenten vor einigen Tagen, prinzipiell auch eine Anreicherung seines Urans im Ausland zu erwägen, war als Andeutung eines Entgegenkommens im Streit um das iranische Atomprogramm gedeutet worden. Über einen Vorschlag der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vom Oktober an den Iran, schwach angereichertes Uran nach Frankreich und Russland zu exportieren, konnte bisher keine Einigung erzielt werden. Der Vorschlag sieht vor, schwach angereichertes Uran aus dem Iran im Ausland anzureichern und innerhalb von zwölf Monaten an den Iran zurückzuliefern. Über die Modalitäten eines solchen Austauschs konnte jedoch bisher noch keine Einigung erzielt werden.

Westliche Länder und Israel befürchten, der Iran versuche unter dem Deckmantel der friedlichen Nutzung der Kernenergie waffenfähiges Uran herzustellen, während der Iran auf seinem Recht zur Nutzung der Nuklearenergie beharrt. Zurzeit reichert der Iran das spaltbare Uran-Isotop U 235 auf einen Grad von 3,5 Prozent an. Diese Konzentration reicht üblicherweise aus, um Kernreaktoren damit zu betreiben. Das angereicherte Uran ist laut Aussagen der iranischen Regierung für einen Forschungsreaktor bestimmt, in dem auch spaltbares Material für medizinische Zwecke hergestellt werden soll. Für waffenfähiges Uran wird ein Anreicherungsgrad von 85 bis 90 Prozent benötigt.

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