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Bosnien und Herzegowina: Gedenktag an das Massaker von Srebrenica
Am heutigen Mittwoch gedachten in Srebrenica 35.000 Menschen dem Massaker in der ostbosnischen Stadt vor 17 Jahren. Nachdem die Truppen der bosnischen Serben Srebrenica am 11. Juli 1995 erobert hatten, richteten sie mehr als 8.000 muslimische Jungen und Männer innerhalb von wenigen Tagen hin.
Heute wurden nach der religiösen Feier in der Gedenkstätte Poto?ari vor Srebrenica 520 identifizierte Opfer des Massakers beigesetzt. Damit sind insgesamt 5.657 Menschen in Poto?ari bestattet. Sie wurden von serbischen Soldaten gefangen genommen und anschließend systematisch ermordet. Der Völkermord, der von zwei internationalen Gerichten festgestellt worden ist, wird bis heute von der serbischen Hälfte Bosniens, der Republika Srpska, geleugnet. Der neue Präsident Serbiens, Tomislav Nikoli?, erklärte Anfang Juni in einem Interview, dass das Massaker von Srebrenica nach seiner Meinung kein Völkermord ist. Nikoli? ist der ehemalige Vizepräsident der extrem nationalistischen Serbischen Radikalen Partei (SRS).
Als Gast warnte der New Yorker Rabbiner Arthur Schneier davor, diesen Genozid zu leugnen oder zu vergessen. "Es ist wichtig, so viele Zeugnisse wie möglich von Überlebenden zu sammeln. Das ist das stärkste Instrument, um die Leugnung der Tatsachen zu verhindern", sagte der jüdische Geistliche, der in Wien geboren wurde und nach dem Holocaust in die USA auswanderte. Die Versuche der bosnischen Serben den Völkermord zu leugnen, wurden auch von US-Präsident Barack Obama verurteilt. Obama erklärte am heutigen Tag: "Die USA stellen sich jedem Versuch entgegen, das Ausmass dieses Verbrechens zu verzerren, es zu rechtfertigen, die Opfer zu verleumden oder die unbestreitbare Tatsache zu leugnen, dass es sich bei diesem Verbrechen um einen Genozid handelt". An der Gedenkfeier nahmen auch 7.000 Menschen teil, welche gestern Abend nach dem Friedensmarsch in Srebrenica eingetroffen waren. Innerhalb von drei Tagen legten sie einen Fußweg von über 100 Kilometern zurück. Die 7.000 Teilnehmer des Friedensmarsches wollten damit an die unzähligen Flüchtlingsströme zur Zeit des Bosnienkrieges von 1992 bis 1995 erinnern.
Der frühere Anführer der bosnischen Serben Radovan Karad?i? und sein Armeechef Ratko Mladi? müssen sich derzeit vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag wegen begangenen Kriegsverbrechen, unter anderem auch dem Massaker von Srebrenica, verantworten. Das Massaker von Srebrenica gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Verwandte Texte:
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