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Waldbrände: Griechenland ruft Notstand aus - Internationale Hilfe läuft an
Die Regierung Griechenlands rief am 23. August eine dreitägige Staatstrauer aus und erklärte landesweit den Notstand, da sowohl auf dem Festland als auch auf den Inseln die Waldbrände außer Kontrolle geraten sind. Betroffen war vor allem die Halbinsel Peloponnes, auf der ganze Dörfer im Westen der Insel evakuiert werden mussten. Ein Feuer erreichte die Küste bei Tholon. Weitere Brände tobten nahe der Hafenstadt Kalamata bei Sparta im Südosten der Halbinsel. Feuerfronten mit starker Rauchbildung gab es auch im Raum Korinth auf dem Nordpeloponnes und auf der zweitgrößten griechischen Insel Euböa (dt. Evia) und in der bis Sonntag verschont gebliebenen mittleren Region Fthiotida. Die Feuerwehr sprach von 42 Feuerfronten. Die meisten Opfer - mindestens 39 - waren auf dem westlichen Peloponnes zu beklagen. Ganze Familien wurden ausgelöscht, 64 Menschen fielen direkt oder indirekt den Waldbränden zum Opfer, darunter auch mehrere Kinder und Jugendliche. Mehr als 100 Personen wurden verletzt, 3.000 Menschen sollen allein im Westen der Halbinsel Peloponnes obdachlos geworden sein. Die Brände seien zunächst im Landesinneren entstanden, um sich dann durch starke Winde angefacht Richtung Küste auszubreiten.
Die griechischen Waldbrände erreichten Olympia und haben Teile der antiken Stätte vernichtet, das Museum vor Ort mit seinen unschätzbar wertvollen Ausgrabungsstücken blieb verschont. Große Teile der Grün- und Waldanlage rund um das Museum wurden jedoch schwer beschädigt. "Das Museum und das Stadium wurden nicht zerstört", sagte der griechische Kultusminister Voulgarakis. Die Brände fraßen sich auch nahe an das Olympiastadion heran. Die Gefahr sei noch lange nicht gebannt, warnte ein Sprecher der Feuerwehr am Sonntagabend, den 26. August.
Brandstifter und Bodenspekulanten steckten hinter der Feuerhölle, da sie die verbrannte Erde ein Jahr nach dem Brand in Bauland umwidmen und teuer verhökern würden, heißt es weiter. Die Flammen entstünden auch nachts, was der These der Brandstiftung weiter Vorschub leiste. Die Regierung des Landes würde kaum was unternehmen, da in Kürze Kommunalwahlen stattfinden würden, so ein weiterer Vorwurf. In Zusammenhang mit den Spekulationen gab es erste Festnahmen wegen des Verdachts der Brandstiftung. Die griechischen Behörden haben Belohnungen von bis zu einer Million Euro für Hinweise auf mögliche Brandstifter ausgesetzt. Mehr als zehntausend Hektar Wald fielen den Flammen zum Opfer.
Mittlerweile ist die internationale Hilfe angelaufen. Mindestens zwölf Länder schickten Verstärkung für die überforderten örtlichen Feuerwehren, darunter auch mehrere Staaten der Europäischen Union:
Bundesaußenminister Steinmeier hat deutsche Hilfe und Unterstützung zugesagt. Steinmeier telefonierte am Samstag mit seiner griechischen Amtskollegin und bot Griechenland drei Hubschrauber zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung an, wie das Auswärtige Amt mitteilte.
- Spanien entsandte zwei Löschflugzeuge. Sie sollen am Sonntag mit mehreren Besatzungen starten.
- Frankreich schickte vier Löschflugzeuge. Zudem werden 50 französische Feuerwehrleute erwartet.
- Wie die EU-Ministerin mitteilte, hat Norwegen eine weitere Maschine entsandt.
- Zypern hilft mit Feuerwehrleuten und Löschfahrzeugen.
Am 29. August waren die Großfeuer unter Kontrolle, jedoch die Schwelbrände könnten bei Wind jederzeit wieder zu einem Aufflammen der Brände führen. Verwandte Texte:
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