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BELGIEN

14.12.2011

Attentat in Lüttich: Waffennarr richtet Blutbad an

Auf dem Platz Saint-Lambert im belgischen Lüttich wurde gestern ein Anschlag verübt. Der ca. 33-jährige Mann, laut einem Bericht der Zeitung "Le Soir" handelt es sich um Nardine Amrani, warf Blend-Granaten des Typs Thunderflash in eine Menschenmenge an einer Bushaltestelle und feuerte fast gleichzeitig aus einem automatischen Gewehr und einer Pistole.

Die Polizei sperrte die Gegend und suchte nach weiteren Sprengsätzen ab. Es kamen sechs Menschen ums Leben: Der Täter, zwei Jugendliche im Alter von 15 und 16 Jahren, zwei Kleinkinder im Alter von 17 und 23 Monaten sowie eine 75-jährige Frau. 123 Menschen wurden verletzt. Ein 20-jähriger Mann sowie fünf weitere Personen sind noch in einem kritischen Zustand. Mehrere belgische Medien berichten zunächst von einem zweiten Täter in der Nähe des Justizpalasts. Dies wurde anschließend von der Polizei dementiert. Die Polizei geht davon aus, dass der Anschlag von einem Mann verübt wurde, der im Jahr 2008 wegen illegalen Waffenbesitzes und Anbau von Cannabis zu fast fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde, die Strafe aber noch nicht angetreten hatte.

Nach einem Augenzeugen, soll sich der Täter selbst durch einen Schuss in den Kopf gerichtet haben. Weitere Zeugen berichteten: "Es war grauenhaft, alle versuchten, sich panisch in Sicherheit zu bringen". Um 15 Uhr meldete die Polizei, dass sie die Lage wieder im Griff habe. Rettungskräfte aus den Niederlanden unterstützten ihre Kollegen aus Belgien. Leichter Verletzte wurden im Hof des Justizpalastes versorgt, dort wurde eine Sammelstelle zur Notversorgung eingerichtet. Schwer Verletzte wurden auf die umliegenden Krankenhäuser der Gegend verteilt.

Der Täter war für den Dienstagmorgen zu einem polizeilichen Verhör vorgeladen, es soll dabei um ein Sittlichkeitsdelikt gehandelt haben. Premierminister Elio Di Rupo und König Albert II sowie Königin Paola besuchten am Abend den Tatort. Der Premierminister sagte am Abend: "Es gibt keine Worte, um diese Tragödie auszudrücken." Der EU-Ratspräsident Herman von Rompuy, der EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso, der Präsident des Europaparlaments Jerzy Buzek und der Bundesaußenminister Guido Westerwelle waren alle schockiert von der Tat.

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