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Oder: Die Ironie des Systems. Ein Kommentar zur Wahl des neuen amerikanischen Präsidenten George W. Bush. |
Es gibt sehr viele Meinungen über George W. Bush. Die meisten, vor allem die Demokraten, sind davon überzeugt, dass Bush sich als schlechter Repräsentant für die USA und damit auch für die Demokratie entpuppen wird. Andere wiederum, und das sind wir, die Europäer, haben Angst, dass sich die USA durch den Kurswechsel in der Regierung erneut wie schon nach dem ersten Weltkrieg abschotten wird. Mit dieser Meinung haben sie nicht ganz unrecht, denn genau dies unterstrich Bush in seinem Wahlprogramm. Ob er dies verwirklichen kann ist ungewiss, wohl aber möglich, Bush-Beraterin Condoleezza Rice zufolge. Doch im Grunde genommen wird dies wohl nicht geschehen sein, denn die USA hat innerhalb der NATO so viele Aufgaben auszuüben, dass sie es sich überhaupt nicht leisten kann, sich ihrem Wirkungskreis und ihrer Verantwortung zu entziehen. Trotz allem, man kann niemals nie sagen.
So verzweigt die Meinungen über George W. Bush auch sind, desto interessanter ist es, wenn Menschen beginnen, ihre Einstellung über Bush zu ändern. Vorurteile gibt es immer, aber wenn man es schafft, sich ihrer zu entledigen, ist das doch um so erfreulicher. Zuerst war ich ein starker Kritiker von George W. Bush. Nach einer Unterhaltung mit dem amerikanischen Freund meiner besten Freundin, der ein überzeugter Bush Anhänger ist, war ich zwar nicht vom Gegenteil überzeugt, aber sah den 43. Präsidenten in einem anderen Licht. Zwar verlor sich die Kritik an seinem Wahlprogramm und seiner Einstellung nicht, aber durch diese Erfahrung begann ich, die ganze Sache toleranter zu sehen. Tolerant soll aber nicht heißen, dass man alles befürwortet und nur noch klammheimlich an seiner Meinung festhält. Nein, denn die Ironie, die in Bushs Ernennung zum Präsidenten liegt, ist unverkennbar. Die ganze Welt hat das Wahldebakel in den USA mitverfolgt und sich über die Vorzeigefigur in Sachen Demokratie amüsiert. Eine Frage wurde dabei immer lauter: Ist es nicht seltsam, dass ein demokratisches Land wie die USA an einem solchen Wahlsystem festhält? Nein, ist es nicht. Historisch gesehen ist dieses Wahlsystem Tradition. Ein absolut undemokratisches Element in einer demokratischen Verfassung.
Doch was waren die Beweggründe für eine solche Entscheidung? Erst einmal ging es sicherlich darum, dem Volk nicht die volle Gewalt über den Staat zu geben. Aber wie ist das heute? Geht es George W. Bush genau darum? Sicherlich nicht. Denn dies würde gegen die Grundelemente der Demokratie verstoßen und massive Proteste auf den Plan rufen. Heute steht das Wahlmännersystem nur noch für frühere Traditionen und hat eine rein formale Aufgabe. Dennoch wurde diese rein formale Aufgabe dem amerikanischen Wahlsystem zum Verhängnis. Lässt es sich da nicht einfach sagen, dass es besser wäre, dieses System zu verändern, quasi zu verbessern? Da kann man wohl geteilter Meinung sein. Die Amerikaner wären es ganz sicher.
Fakt ist, dass anhand dieser "Jahrhundertwahl" der Widersprüche, Provokationen und juristischen Verzögerungstaktiken etwas festzumachen ist: nämlich, dass nichts so perfekt ist, wie es scheint. Selbst die ansonsten so perfektionistischen Vereinigten Staaten von Amerika mussten das erkennen. Wie hätten sie es auch übersehen können. Selbst bei der Amtseinführung von George W. Bush konnte jeder, der die Szenerie auch nur ein wenig genauer betrachtet hatte erkennen, wie widersprüchlich diese Wahl und ihr Ausgang waren und es immer noch sind. Die 10 000 Demonstranten, die bei der Amtseinführung Bushs gegen ihn protestierten, unterstreichen dies nur noch. Denn sie sind der Beweis, dass die Wahl des 43. Präsidenten der USA auf mehr Proteste stieß, als der Vietnamkrieg und die Wahl von Richard Nixon zum Präsidenten. Letztendlich kann man nur sagen, dass Kritik an George W. Bush und der Präsidentenwahl auf ihre Weise berechtigt sein kann, jedoch immer auf der Meinung des Einzelnen beruht. |
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Kommentare über USASpatzenkacke am 17.12.2005: die hat wohl auch nen Spatz ins Gehirn geschissen..
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